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kernel_dell_tom/documentation/linux_configuration_01_general_setup.tex

1524 lines
82 KiB
TeX

% Linux 6.13
\section{General setup \texorpdfstring{$\rightarrow$}{->}}
\subsection{Compile also drivers which will not load}
CONFIG\_COMPILE\_TEST [=n] \textbf{[~]}\\
\textit{Kompilieren Sie auch Treiber, die nicht geladen werden können}\\
Einige Treiber können auf einer anderen Plattform kompiliert werden als
auf der, für die sie gedacht sind. Obwohl sie dort nicht geladen werden
können (oder selbst wenn sie geladen werden können, können sie aufgrund
fehlender Hardware-Unterstützung nicht verwendet werden), möchten
Entwickler, im Gegensatz zu Distributoren, solche Treiber vielleicht
trotzdem kompilieren und testen.
\subsection{Compile the kernel with warnings as errors}
CONFIG\_WERROR \colorbox{yellow!80}{[=n] \textbf{[Y]}}\\
\textit{Den Kernel mit Fehlermeldungen bei Warnungen kompilieren}\\
Ein Build sollte keine Compiler-Warnungen ausgeben, dies aktiviert die
Flags \texttt{-Werror} (für C) und \texttt{-Dwarnings} (für Rust) um diese Regel
standardmäßig zu setzen. Bestimmte Warnungen von anderen Tools z.\,B. der
Linker könnte mit dieser Option Fehler generieren. Deaktivieren ist
sinnvoll, wenn Sie einen neuen (oder sehr alten) Compiler bzw. Linker
mit seltenen, ungewöhnlichen Warnungen haben. Haben Sie auf Ihrer
Architektur Probleme, dann müssen Sie diese Konfiguration deaktivieren,
um den Kernel erfolgreich zu bauen. Im Zweifelsfall sagen sie Y für Ja.
\\\begin{scriptsize}
Für den Laptop wird der Kernel ohne Warnungen kompiliert, ansonsten wird ein Fehler generiert.
\end{scriptsize}
\subsection{Local version -- append to kernel release}
CONFIG\_LOCALVERSION [=] \textbf{[~]}\\
\textit{Lokale Version -- an die Kernelversion anhängen}\\
Type: string\\
Hängen Sie eine zusätzliche Zeichenkette an das Ende Ihrer Kernelversion
an.\\
Dies wird angezeigt, wenn Sie z.\,B. \texttt{uname} eingeben. Die hier
angegebene Zeichenfolge wird an den Inhalt von einem Dateinamen mit
\texttt{localverion*} als Objekt und im Quellbaum, in dieser Reihenfolge
angezeigt. Die Zeichenkette darf maximal 64 Zeichen lang sein.
%1.4
\subsection{Automatically append version information to the version string}
CONFIG\_LOCALVERSION\_AUTO [=y] \textbf{[Y]}\\
Dies versucht automatisch festzustellen, ob der aktuelle Baum ein
Release-Tree ist, indem es nach \textbf{Git}-Tags sucht, die zur aktuellen
Top-of-Tree"=Revision gehören.\\
Eine Zeichenkette des Formats \texttt{-gxxxxxxxx} wird der lokalen Version
hinzugefügt, wenn ein git-basierter Baum gefunden wird. Die so erzeugte
Zeichenkette wird nach allen passenden \glqq localversion*\grqq -Dateien
und nach dem in CONFIG\_LOCALVERSION eingestellten Wert angehängt. (Die hier
tatsächlich verwendete Zeichenkette sind die ersten 12~Zeichen, die durch
die Ausführung des Befehls erzeugt werden:\\
\indent\texttt{\$ git rev-parse --verify HEAD}\\
der innerhalb des Skripts \glqq scripts/setlocalversion\grqq{} ausgeführt wird.)
\subsection{Build ID Salt}
CONFIG\_BUILD\_SALT [=] \textbf{[~]}\\
Type: string\\
Dies wird verwendet, um die Binaries und ihre Debug-Infos zu verknüpfen.
Wenn diese Option gesetzt ist, dann wird dieser Wert in die Berechnung der
Build-ID einbezogen. Wird von Distributionen verwendet, die sicherstellen
wollen, dass es eineindeutige IDs zwischen verschiedenen Builds gibt.
Üblicherweise brauchen wir das nicht.
\subsection{Kernel compression mode \texorpdfstring{$\rightarrow$}{->}}
Der Linux-Kernel ist eine Art selbstextrahierende, ausführbare Datei.
Es stehen mehrere Kompressionsalgorithmen zur Verfügung, die sich in
Effizienz, Kompressions- und Dekompressionsgeschwindigkeit unterscheiden.
Die Komprimierungsgeschwindigkeit ist nur bei der Erstellung eines Kernels
relevant. Die Dekomprimierungsgeschwindigkeit ist bei jedem Systemstart
von Bedeutung. (Eine ältere Version dieser Funktionalität (nur bzip2)
für 2.4 wurde von Christian Ludwig bereitgestellt)
Hohe Komprimierungsoptionen sind vor allem für Benutzer nützlich, die
wenig Festplattenplatz zur Verfügung haben (embedded systems), für die
aber die Ram-Größe weniger wichtig ist.\\
Überblick: Gzip werden von den älteren Kernelversionen unterstützt,\\
Arch Linux (since Linux/x86 5.9.0) Standard: ZSTD (former: XZ since 4.14.4, predecessor GZIP,XZ)\\
Debian 11.6: XZ\\
@TODO Weitere Linux Distributionen
\subsubsection{Gzip}
CONFIG\_KERNEL\_GZIP [=n] \textbf{[~]}\\
Die alte und bewährte gzip-Kompression. Sie bietet ein gutes
Gleichgewicht zwischen Kompressionsrate und
Dekompressionsgeschwindigkeit.
\subsubsection{Bzip2}
CONFIG\_KERNEL\_BZIP2 [=n] \textbf{[~]}\\
Die Kompressionsrate und auch die Geschwindigkeit der ist durchschnittlich. Die Geschwindigkeit
der Dekomprimierung ist die langsamste. Größe des Kernels ist etwa $\qty{10}{\percent}$ kleiner
im Vergleich zu GZIP. Es benötigt auch einen großen Speicherbereich, bei
modernen Kerneln benötigt man zumindest 8~MB~RAM oder mehr beim Booten.
\subsubsection{LZMA}
CONFIG\_KERNEL\_LZMA [=n] \textbf{[~]}\\
Dieser Kompressionsalgorithmus hat die höchste Komprimierung. Die Geschwindigkeit der
Dekomprimierung liegt zwischen GZIP und BZIP2.
Komprimierung ist die langsamste. Kernelgröße beträgt etwa $\qty{33}{\percent}$
weniger als mit GZIP.
\subsubsection{XZ}
CONFIG\_KERNEL\_XZ [=n] \textbf{[~]}\\
XZ verwendet den LZMA2-Algorithmus und befehlssatzspezifische
BCJ-Filter, die das Komprimierungs\-verhältnis des ausführbaren
Codes verbessern können. Die Größe des Kernels ist mit XZ im
Vergleich zu GZIP etwa $\qty{30}{\percent}$ kleiner. Auf Architekturen, für die
es einen BCJ-Filter gibt (i386, x86\_64, ARM, IA-64, PowerPC und
SPARC), erzeugt XZ einen um einige Prozent kleineren Kernel als
einfaches LZMA.
Die Geschwindigkeit ist in etwa die gleiche wie bei LZMA: Die Dekomprimierungsgeschwindigkeit von
XZ ist besser als die von bzip2, aber schlechter als die von gzip und LZO.
Die Komprimierung ist langsam.
%1.6.5
\subsubsection{LZO}
CONFIG\_KERNEL\_LZO [=n] \textbf{[~]}\\
Kompressionsrate ist die schlechteste aller anderen. Kernelgröße ist etwa $\qty{10}{\percent}$
größer als GZIP.
Jedoch ist die Geschwindigkeit beim Komprimieren und Dekomprimieren die höchste.
\subsubsection{LZ4}
CONFIG\_KERNEL\_LZ4 [=n] \textbf{[~]}\\
LZ4 ist eine LZ77-Typ-Komprimierung mit einer festen, byte"=orientierten Enkodierung.\\
Siehe auch \url{http://code.google.com/p/lz4}.\\
Komprimierungsverhältnis ist noch schlechter als LZO. $\qty{8}{\percent}$ größere Kernelgröße als bei LZO.
Dekomprimierung ist jedoch von der Geschwindigkeit her schneller als LZO.
\subsubsection{ZSTD}
CONFIG\_KERNEL\_ZSTD [=y] \textbf{[Y]}\\
ZSTD ist ein Komprimierungsalgorithmus, der auf eine Zwischenkomprimierung
mit schneller Dekomprimierungsgeschwindigkeit abzielt. Er
komprimiert besser als GZIP und dekomprimiert etwa so schnell wie
LZO, ist aber langsamer als LZ4. Sie benötigen mindestens
192~KB~RAM oder mehr zum Booten. Das Kommandozeilenprogramm \texttt{zstd}
ist für die Komprimierung erforderlich.
\subsection{Default init path}
CONFIG\_DEFAULT\_INIT [=] \textbf{[~]}\\
Diese Option legt den Standard"=Init"=Pfad für das System fest,
wenn in der Kernel-Befehlszeile keine solche \texttt{init=}"=Option übergeben wird.
Wenn der angeforderte Pfad nicht vorhanden ist, wird trotzdem versucht,
weitere Orte zu finden (z.\,B. /sbin/init usw.). Wenn dieser Pfad leer ist,
wird einfach die Fallback-Liste verwendet, wenn \texttt{init=} nicht übergeben wird.
%1.8
\subsection{Default hostname}
CONFIG\_DEFAULT\_HOSTNAME \colorbox{yellow!80}{[=archlinux]~\textbf{[=orange]}}\\
Diese Option legt den Standard-Hostnamen des Systems fest,
noch bevor der Userspace das Kommando sethostname(2) aufruft.
Der Kernel verwendet hier traditionell ''(none)'', Sie möchten
vielleicht eine andere Voreinstellung verwenden, um ein minimales
System mit weniger Konfiguration benutzbar zu machen.
\subsection{System V IPC}
CONFIG\_SYSVIPC [=y] \textbf{[Y]}\\
Die Inter-Prozess-Kommunikation IPC ist eine Zusammenstellung
aus Bibliotheksfunktionen (libraries) und Systemaufrufen die Prozesse (laufende Programme)
synchronisiert und Daten untereinander austauschen kann. Generell ist das eine gute Sache,
einige Programme würden auch nicht funktionieren wenn Sie hier kein Y (ja) setzen.
%1.10
\subsection{POSIX Message Queues}
CONFIG\_POSIX\_MQUEUE [=y] \textbf{[Y]}\\
Die POSIX-Variante der Nachrichtenwarteschlangen (message queues) ist ein Teil der IPC.
In POSIX"=Nachrichtenwarteschlangen hat jede Nachricht eine Priorität, die über die Reihenfolge
des Empfangs durch einen Prozess entscheidet. Wenn Sie Programme kompilieren und ausführen wollen,
die z.\,B. für Solaris geschrieben wurden und die POSIX"=Warteschlangen
(Funktionen \texttt{mq\_$\ast$}) verwenden, sagen Sie hier Y.
POSIX"=Nachrichtenwarteschlangen sind via Dateisystem als \glqq mqueue\grqq{} sichtbar und können irgendwo
eingehängt werden, wenn Sie Dateisystemoperationen auf Nachrichtenwarteschlangen durchführen wollen.
\subsection{General notification queue}
CONFIG\_WATCH\_QUEUE \colorbox{yellow!80}{[=y] \textbf{[N]}}\\
Dies ist eine allgemeine Benachrichtigungswarteschlange für den Kernel,
um Ereignisse an den Userspace weiterzuleiten, indem sie in Pipes gesplittet werden.
Sie kann in Verbindung mit Watches für Schlüssel-/Schlüsseländerungsbenachrichtigungen (key/keyring) und
Gerätebenachrichtigungen verwendet werden.\\
Bemerkung: Bei Debian Bullseye and Bookworm ist dies nicht gesetzt (N).
\\\begin{scriptsize}
Eventuell benützt dies bereits GNOME, wir kommen derzeit vermutlich ohne aus
\end{scriptsize}
\subsection{Enable process\_vm\_readv/writev\ syscalls}
CONFIG\_CROSS\_MEMORY\_ATTACH [=y] \textbf{[Y]}\\
Die Aktivierung dieser Option fügt die Systemaufrufe process\_vm\_readv und
process\_vm\_writev hinzu, die es einem Prozess mit den richtigen Rechten ermöglichen,
direkt aus dem Adressraum eines anderen Prozesses zu lesen oder in diesen zu schreiben.
Weitere Einzelheiten finden Sie in der Manpage.
\subsection{uselib syscall (for libc5 and earlier)}
CONFIG\_USELIB [=n] \textbf{[N]}\\
Diese Option schaltet den uselib-Systemaufruf ein, der im dynamic"=Linker von libc5 und früher verwendet wird.
Das aktuelle glibc verwendet diesen Systemaufruf nicht mehr, deshalb kann man diese Option
ausschalten wenn sie
keine Programme mehr verwenden, die auf libc5 (oder früher) compiliert wurden.\\
Bemerkung: Debian Bullseye verwendet dies noch (Y).
%1.14
\subsection{Auditing support}
CONFIG\_AUDIT [=y] \textbf{[Y]}\\
Aktivieren Sie eine Überwachungsinfrastruktur, die mit einem anderen Kernel-Subsystem
verwendet werden kann, wie z.\,B. SELinux (das dies für die Protokollierung der Ausgabe
von avc-Nachrichten benötigt). Die Systemaufrufüberprüfung ist auf Architekturen,
die sie unterstützen, enthalten.
%1.15 IRQ subsystem
\subsection{IRQ subsystem \texorpdfstring{$\rightarrow$}{->}}
Über diese Schnittstelle kann man Funktionen und Parameter für den
Kernelbau auswählen.
Merkmale können entweder eingebaut, modularisiert oder ignoriert werden.
Parameter müssen als dezimale oder hexadezimale Zahlen oder als Text eingegeben
werden.
\subsubsection{Expose irq internals in debugfs}
CONFIG\_GENERIC\_IRQ\_DEBUGFS [=n] \textbf{[N]}\\
Legt interne Zustandsinformationen über debugfs offen.
Hauptsächlich für Entwickler und zur Fehlersuche bei schwer
zu diagnostizierenden Interrupt-Problemen.
%1.16 Timers subsystem
\subsection{Timers subsystem \texorpdfstring{$\rightarrow$}{->}}
\subsubsection{Timer tick handling \texorpdfstring{$\rightarrow$}{->}}
Sie müssen aus den folgenden drei Möglichkeiten eine wählen:
\paragraph{Periodic timer ticks (constant rate, no dynticks)} $~$ \\
CONFIG\_HZ\_PERIODIC [=n] \textbf{[N]}\\
Diese Option sorgt dafür, dass der Tick periodisch mit einer konstanten Rate läuft,
auch wenn die CPU ihn nicht braucht.
\paragraph{Idle dynticks system (tickless idle)} $~$ \\
CONFIG\_NO\_HZ\_IDLE [=n] \textbf{[N]}\\
Diese Option ermöglicht ein tickloses idle-System (Leerlaufsystem):
Timer-Interrupts werden nur bei Bedarf ausgelöst, wenn das System im
Leerlauf ist. Dies ist v.a. zum Energiesparen interessant.
\paragraph{Full dynticks system (tickless)} $~$ \\
CONFIG\_NO\_HZ\_FULL [=y] \textbf{[Y]}\\
Diese Option ermöglicht ein tickloses idle-System (Leerlaufsystem):
Timer-Interrupts werden nur bei Bedarf ausgelöst, wenn das System im
Leerlauf ist. Dies ist v.a. zum Energiesparen interessant.\\
Wird bei Linux-Distributionen ausgewählt.
\subsubsection{Force user context tracking}
CONFIG\_CONTEXT\_TRACKING\_USER\_FORCE [=n] \textbf{[N]}\\
Die wichtigste Voraussetzung für das Funktionieren von Full-Dynticks ist die
Unterstützung des Subsystems zur Verfolgung des Benutzerkontextes.
Es gibt aber auch noch andere Abhängigkeiten, die erfüllt werden müssen, damit
die vollständigen Dynticks funktionieren.\\
Diese Option dient zum Testen, wenn eine Systemarchitektur das Backend für die
Benutzerkontextverfolgung implementiert, aber noch nicht alle Anforderungen erfüllt,
um die volle Dynticks-Funktion zu ermöglichen.
Ohne die vollständigen Dynticks gibt es keine Möglichkeit,
die Unterstützung für die Benutzerkontextverfolgung und die Teilsysteme,
die darauf angewiesen sind, zu testen: RCU Userspace extended quiescent state
und tickless cputime accounting. Diese Option kommt mit dem Fehlen des vollständigen
dynticks-Subsystems zurecht, indem sie die Benutzerkontextverfolgung auf
allen CPUs im System erzwingt.
Sagen Sie nur dann ja (Y), wenn Sie an der Entwicklung eines Architektur-Backends
für die Benutzerkontextverfolgung arbeiten.
Sagen Sie ansonsten N, da diese Option einen Overhead mit sich bringt, den Sie in
der Praxis nicht haben wollen.
\subsubsection{Old Idle dynticks config}
CONFIG\_NO\_HZ \colorbox{yellow!80}{[=y] \textbf{[N]}}\\*
\textit{Alte Leerlauf-Dynticks-Konfiguration}\\
Dies ist der alte Konfigurationseintrag, der Dynticks im Leerlauf aktiviert.
\sout{Wir behalten ihn noch eine Weile bei, um die Abwärtskompatiblität mit älteren
Konfigurations\-dateien zu gewähr\-leisten.}
\\\begin{scriptsize}
Alte Dynticks-Konfiguration wird nicht mehr unterstützt.
\end{scriptsize}
\subsubsection{High Resolution Timer Support}
CONFIG\_HIGH\_RES\_TIMERS [=y] \textbf{[Y]}\\
\textit{Unterstützung von Timern mit hoher Auflösung}\\
Diese Option aktiviert die Unterstützung hochauflösender Timer.
Wenn ihre Hardware dazu nicht in der Lage ist, erhöht diese
Option nur die Größe des Kernel"=Images.
\subsubsection{Clocksource watchdog maximum allowable skew}
CONFIG\_CLOCKSOURCE\_WATCHDOG\_MAX\_SKEW\_US [=100] \textbf{[100]}\\
\textit{Maximal zulässige Abweichung der Watchdog-Taktquelle}\\
Geben Sie den maximal zulässigen Wert für den Watchdog"=Versatz
in Mikrosekunden an, bevor die Clocksource als instabil gemeldet wird.
Der Standardwert basiert auf einem Watchdog-Intervall von einer halben
Sekunde und der maximalen Frequenzdrift von NTP von 500 Teilen pro Million.
Wenn die Clocksource gut genug für NTP ist, ist sie auch gut genug
für den Watchdog der Clocksource!\\
Bereich (Range): 50 -- 1000
%1.17 BPF subsystem
\subsection{BPF subsystem \texorpdfstring{$\rightarrow$}{->}}
Berkeley Packet Filter, Firewall-Filtertechnik im Kernel
\subsubsection{Enable bpf() system call}
CONFIG\_BPF\_SYSCALL [=y] \textbf{[Y]}\\
Aktivieren Sie den Systemaufruf bpf(), der es ermöglicht,
BPF-Programme und -Maps über Dateideskriptoren zu manipulieren.
\subsubsection{Enable BPF Just In Time compiler}
CONFIG\_BPF\_JIT [=y] \textbf{[Y]}\\
BPF-Programme werden normalerweise von einem BPF-Interpreter verarbeitet.
Diese Option ermöglicht es dem Kernel, nativen Code zu erzeugen,
wenn ein Programm in den Kernel geladen wird. Dadurch wird die Verarbeitung
von BPF"=Programmen erheblich beschleunigt.\\
Beachten Sie, dass ein Administrator diese Funktion durch Ändern aktivieren sollte:\\[0.5em]
\indent\texttt{/proc/sys/net/core/bpf\_jit\_enable}\\
\indent\texttt{/proc/sys/net/core/bpf\_jit\_harden (optional)}\\
\indent\texttt{/proc/sys/net/core/bpf\_jit\_kallsyms (optional)}
\paragraph{Permanently enable BPF JIT and remove BPF interpreter}$~$\\
CONFIG\_BPF\_JIT\_ALWAYS\_ON [=y] \textbf{[Y]}\\
Aktiviert BPF JIT und entfernt den BPF"=Interpreter um spekulative Ausführungen
von BPF-An\-wei\-sun\-gen durch den Interpreter zu verhindern.
Wenn CONFIG\_BPF\_JIT\_ALWAYS\_ON eingeschaltet ist, dann wird
\texttt{/proc/sys/net/core/bpf\_jit\_enable} permanent auf 1 gesetzt, alle
Versuche diese Einstellung auf andere Werte zu legen wird mit einem Fehler
zurückgewiesen.
\subsubsection{Disable unprivileged BPF by default}
CONFIG\_BPF\_UNPRIV\_DEFAULT\_OFF [=y] \textbf{[Y]}\\
Deaktiviert die unprivilegierte BPF standardmäßig, indem der entsprechende Eintrag\\
\texttt{/proc/sys/kernel/unprivileged\_bpf\_disabled} auf 2 gesetzt wird.
Ein Administrator kann sie immer noch wieder aktivieren,
indem er sie später auf 0 setzt, oder sie dauerhaft deaktiviert, indem
er sie auf 1 setzt (von wo aus kein weiterer Übergang auf 0 mehr möglich ist).\\
Unprivilegierte BPF könnte verwendet werden, um bestimmte potenzielle Seitenkanalschwachstellen
für spekulative Ausführung auf nicht gemilderter betroffener Hardware auszunutzen.
Wenn Sie unsicher sind, wie Sie diese Frage beantworten sollen, antworten Sie mit Y.
\subsubsection{Preload BPF file system with kernel specific program
and map iterators \texorpdfstring{$\rightarrow$}{->}}
BPF\_PRELOAD [=n] \textbf{[N]}\\
Dadurch wird ein Kernelmodul mit mehreren eingebetteten BPF"=Programmen erstellt,
die als für den Menschen lesbare Dateien in den BPF-FS"=Einhängepunkt
eingefügt werden, was bei der Fehlersuche und der Untersuchung von BPF"=Programmen
und -Maps nützlich ist.
\paragraph{bpf\_preload kernel module\\} $~$ \\
\textit{Dies ist nur sichtbar wenn der übergeordnete Punkt aktiviert ist.}\\
CONFIG\_BPF\_PRELOAD\_UMD [=m] \textbf{[~]}\\
Dadurch wird ein Kernelmodul mit mehreren eingebetteten BPF-Programmen
erstellt, die als für den Menschen lesbare Dateien in den BPF-FS"=Einhängepunkt eingefügt werden,
was bei der Fehlersuche und der Untersuchung von BPF-Programmen und -Maps nützlich ist.
\subsubsection{Enable BPF LSM Instrumentation}
CONFIG\_BPF\_LSM [=y] \textbf{[Y]}\\
Ermöglicht die Instrumentierung der Sicherheitshaken mit BPF-Programmen zur Implementierung dynamischer
MAC- und Prüfungsrichtlinien. Wenn Sie unsicher sind, wie Sie diese Frage beantworten
sollten, antworten Sie mit N.
%1.18
\subsection{Preemption Model (\textcolor{gray}{Preemptible Kernel (Low-Latency Desktop)}) \texorpdfstring{$\rightarrow$}{->}}
Eingestellt auf : Low-Latency, d.\,h. nur kleine Verzögerungen beim Modell des Multitaskings.
Es gibt drei Einstellungen:
\subsubsection{No Forced Preemption (Server)}
CONFIG\_PREEMPT\_NONE [=n] \textbf{[N]}\\
Das war das traditionelle Linux Modell der Unterbrechungen, das sich auf den Durchsatz konzentrierte.
Wird vor allem für den Server-Einsatz verwendet. Es gibt durchaus gute Performance für die Latenz, jedoch
keine Garantie dafür und es kann zu zufälligen, längeren Verzögerungszeiten kommen.
Für einen Serverbetrieb wird diese Einstellung empfohlen, damit der maximale Durchsatz an Rechenleistung
entsteht.
\subsubsection{Voluntary Kernel Preemption (Desktop)}
CONFIG\_PREEMPT\_VOLUNTARY \colorbox{yellow!80}{[=n] \textbf{[Y]}}\\
Diese Einstellung reduziert die Latenz des Kernels durch zusätzliche \glqq explizite Unterbrechungspunkte\glqq{}
im Kernel.
Diese neuen Unterbrechungspunkte wurden ausgewählt, um die maximale Latenz beim neuerlichen Zuordnen
des Schedulers zu reduzieren und dadurch schnelle Reaktionszeiten der Applikationen zu gewährleisten. --
Auf Kosten eines geringeren Durchsatzes wird dies erreicht.
\subsubsection{Preemptible Kernel (Low-Latency Desktop)}
CONFIG\_PREEMPT \colorbox{yellow!80}{[=y] \textbf{[N]}}\\
Bei dieser Einstellung wird die Latenz des Kernels weiter erniedrigt indem der gesamte Code des Kernels
(keine kritischen, geschützten Bereiche) unterbrechbar gemacht wird. Dadurch wird ein reibungsloses
Arbeiten mit Applikationen aus Nutzersicht erreicht, sogar unter Volllast.
Wähle diese Einstellung, wenn man einen Desktop oder ein Embedded-System mit einer Latenz im
Millisekundenbereich möchte. Natürlich geht diese Einstellung mit einem leicht geringerem Durchsatz an
Rechenleistung einher.
%1.19 Preemption behaviour defined on boot
\subsection{Preemtion behaviour defined on boot}
CONFIG\_PREEMPT\_DYNAMIC \colorbox{yellow!80}{[=y] \textbf{[N]}}\\
Diese Option ermöglicht es, das Präemptionsmodell über den
Kernel-Kommandozeilenparameter zu definieren und damit das
während der Kompilierung definierte Standard"=Präemptionsmodell
außer Kraft zu setzen.
Diese Funktion ist vor allem für Linux-Distributionen
interessant, die eine vorgefertigte Kernel"=Binärdatei
bereitstellen, um die Anzahl der angebotenen Kernel"=Varianten
zu reduzieren und dennoch verschiedene Anwendungsfälle zu
ermöglichen.
Der Laufzeit-Overhead ist vernachlässigbar, wenn
HAVE\_STATIC\_CALL\_INLINE aktiviert ist, aber wenn Laufzeit-Patching
für die spezifische Architektur nicht verfügbar ist,
sollte der potenzielle Overhead in Betracht gezogen werden.
Interessant wird es, wenn derselbe vorgefertigte Kernel
sowohl für Server- als auch für Desktop-Workloads verwendet
werden soll.
\\\begin{scriptsize}
Wir setzen dies nicht, da wir wissen, dass der Kernal für den Desktop
kompiliert wird.
\end{scriptsize}
%1.20 Core Scheduling for SMT
\subsection{Core Scheduling for SMT}
CONFIG\_SCHED\_CORE [=y] \textbf{[Y]}\\
Kern-Scheduling für SMT
Diese Option ermöglicht Core Scheduling, ein Mittel zur
koordinierten Auswahl von Aufgaben zwischen SMT-Geschwistern.
Wenn diese Option aktiviert ist -- siehe prctl
(PR\_SCHED\_CORE)
-- stellt die Aufgabenauswahl sicher, dass alle SMT"=Geschwister
eine Aufgabe aus der gleichen \glqq Kerngruppe\grqq{} ausführen und
den Leerlauf erzwingen, wenn keine passende Aufgabe gefunden
wird.
Diese Funktion wird unter anderem verwendet:
\begin{itemize}
\item[-] Entschärfung einiger (nicht aller) SMT-Seitenkanäle;
\item[-] Begrenzung der SMT-Interferenz zur Verbesserung des Determinismus und/oder der Leistung.
\end{itemize}
SCHED\_CORE ist standardmäßig deaktiviert. Wenn es aktiviert und unbenutzt ist, was
bei Linux-Distributionen wahrscheinlich der Fall ist,
sollte es keine messbaren Auswirkungen auf die Leistung
haben.
% 1.21 Extensible Scheduling Class (since 6.11)
\subsection{Extensible Scheduling Class {\tiny since 6.12}}
CONFIG\_SCHED\_CLASS\_EXT [=y] \textbf{[Y]}\\
Diese Option aktiviert eine neue Scheduler-Klasse sched\_ext (SCX), die es ermöglicht,
dass Scheduling-Richtlinien
als BPF-Programme implementiert werden können, um Folgendes zu erreichen:
\begin{itemize}
\item [-] Einfaches Experimentieren und Erforschen:
Ermöglicht die schnelle Iteration neuer Zeitplanungsrichtlinien.
\item [-] Anpassungsfähigkeit: Erstellung von anwendungsspezifischen Schedulern,
die Richtlinien implementieren, die für allgemeine Scheduler nicht anwendbar sind.
\item [-] Schnelle Scheduler-Implementierungen: Unterbrechungsfreie Auslagerung von Planungsrichtlinien
in Produktionsumgebungen.
\end{itemize}
sched\_ext nutzt die BPF-Funktion struct\_ops,
um eine Struktur zu definieren,
die Funktionsaufrufe und
Flags an BPF-Programme exportiert, die Zeitplanungsrichtlinien implementieren möchten.\\
Die struct\_ops-Struktur, die von
sched\_ext exportierte Struktur heißt struct sched\_ext\_ops und ist konzeptionell ähnlich wie
struct sched\_class.
Für weitere Informationen:\\
Dokumentation/scheduler/sched-ext.rst\\
\href{https://github.com/sched-ext/scx}{https://github.com/sched-ext/scx}\\[1em]
\begin{small}
\textit{
This option enables a new scheduler class sched\_ext (SCX), which
allows scheduling policies to be implemented as BPF programs to
achieve the following:
\begin{itemize}
\item[-] Ease of experimentation and exploration: Enabling rapid
iteration of new scheduling policies.
\item[-] Customization: Building application-specific schedulers which
implement policies that are not applicable to general-purpose schedulers.
\item[-] Rapid scheduler deployments: Non-disruptive swap outs of
scheduling policies in production environments.
\end{itemize}
sched\_ext leverages BPF struct\_ops feature to define a structure
which exports function callbacks and flags to BPF programs that
wish to implement scheduling policies. The struct\_ops structure
exported by sched\_ext is struct sched\_ext\_ops, and is conceptually
similar to struct sched\_class.}
\end{small}
%1.22 CPU/Task time and stats accounting
\subsection{CPU/Task time and stats accounting \texorpdfstring{$\rightarrow$}{->}}
\subsubsection{Cputime accounting (Full dynticks CPU time accounting) \texorpdfstring{$\rightarrow$}{->}}
\paragraph{Full dynticks CPU time accounting} $~$\\
CONFIG\_VIRT\_CPU\_ACCOUNTING\_GEN [=y] \textbf{[Y]}\\*
Wählen Sie diese Option, um die Berechnung der Task- und CPU-Zeit auf
Full"=Dynticks"=Systemen zu aktivieren.
Diese Berechnung wird durch die Überwachung aller Kernel-Benutzer-Grenzen mithilfe des
Kontextverfolgungs-Subsystems implementiert.
Die Berechnung erfolgt daher auf Kosten eines erheblichen Overheads.\\
Im Moment ist dies nur sinnvoll, wenn Sie an der Entwicklung des vollständigen
Dynticks-Subsystems arbeiten.
%1.22.2
\subsubsection{Fine granularity task level IRQ time accounting}
CONFIG\_IRQ\_TIME\_ACCOUNTING \colorbox{yellow!80}{[=y] \textbf{[N]}}\\
Wählen Sie diese Option aus, um eine fein granulare Berechnung der
Task-Irq-Zeit zu aktivieren.
Dies geschieht durch das Lesen eines Zeitstempels bei jedem Übergang
zwischen dem softirq- und dem hardirq"=Zustand, so dass es zu geringen
Leistungseinbußen kommen kann.\\
Im Zweifelsfall sagen Sie hier N für Nein.
\\\begin{scriptsize}
Um etwas mehr Performance zu gewinnen, setzen wir dies auf N für Nein.
\end{scriptsize}
\subsubsection{BSD Process Accounting}
CONFIG\_BSD\_PROCESS\_ACCT [=y] \textbf{[Y]}\\
Wenn Sie hier Y (für Ja) angeben, kann ein Programm auf Benutzerebene den Kernel
(über einen speziellen Systemaufruf) anweisen, Prozessabrechnungsinformationen
in eine Datei zu schreiben: Jedes Mal, wenn ein Prozess beendet wird, werden
Informationen über diesen Prozess vom Kernel an die Datei angehängt.
Die Informationen beinhalten Dinge wie die Erstellungszeit, den besitzenden
Benutzer, den Befehlsnamen, den Speicherverbrauch, das kontrollierende Terminal
usw. (die vollständige Liste kann in der acct-Struktur in
\textless{}file:include/linux/acct.h\textgreater{} gefunden werden).
Es obliegt dem Programm auf Benutzerebene, nützliche Dinge mit diesen
Informationen zu tun. Dies ist im Allgemeinen eine gute Idee, also sagen
Sie Y für Ja.
\paragraph{BSD Process Accounting version 3 file format} $~$\\
CONFIG\_BSD\_PROCESS\_ACCT\_V3 [=y] \textbf{[Y]}\\
Wenn Sie hier Y (für Ja) angeben, werden die Prozessabrechnungsinformationen
in ein neues Dateiformat geschrieben, das auch die Prozess-IDs der einzelnen
Prozesse und ihrer Eltern protokolliert. Beachten Sie, dass dieses
Dateiformat nicht mit den früheren v0/v1/v2-Dateiformaten kompatibel ist,
so dass Sie aktualisierte Werkzeuge für die Verarbeitung benötigen.
Eine vorläufige Version dieser Werkzeuge ist unter
\url{http://www.gnu.org/software/acct/} verfügbar.
\subsubsection{Export task/process statistics through netlink}
CONFIG\_TASKSTATS [=y] \textbf{[Y]}\\
Export ausgewählter Statistiken für Aufgaben/Prozesse über die generische
Netlink-Schnittstelle. Im Gegensatz zur BSD-Prozessabrechnung sind die
Statistiken während der Lebensdauer von Auf\-gaben/Pro\-zes\-sen als Antwort auf
Befehle verfügbar. Wie BSD-Accounting werden sie beim Beenden von Tasks in
den Benutzerbereich gesendet.\\
Sagen Sie N, wenn Sie unsicher sind.
\paragraph{Enable per-task delay accounting} $~$\\
CONFIG\_TASK\_DELAY\_ACCT [=y] \textbf{[Y]}\\
Sammeln Sie Informationen über die Zeit, die eine Task für das Warten auf
Systemressourcen wie CPU, synchrone Block-E/A-Abwicklung und Auslagerung
von Seiten aufwendet. Solche Statistiken können bei der Festlegung der
Prioritäten eines Tasks im Verhältnis zu anderen Tasks für CPU-, IO-,
RSS-Limits usw. helfen.\\
Sagen Sie N, wenn Sie unsicher sind.
\paragraph{Enable extended accounting over taskstats}$~$\\
CONFIG\_TASK\_XACCT [=y] \textbf{[Y]}\\
Sammeln von erweiterten Task-Accounting-Daten und Senden der Daten an
das Userland zur Verarbeitung über die Taskstats-Schnittstelle.\\
Sagen Sie N, wenn Sie unsicher sind.
\subparagraph{Enable per-task storage I/O accounting}$~$\\
CONFIG\_TASK\_IO\_ACCOUNTING [=y] \textbf{[Y]}\\
Sammeln von Informationen über die Anzahl
der Bytes an Speicher-E/A, die dieser Task verursacht hat.\\
Sagen Sie N, wenn Sie unsicher sind.
\subsubsection{Pressure stall information tracking}
CONFIG\_PSI [=y] \textbf{[Y]}\\
Sammeln Sie Metriken, die anzeigen, wie überlastet die CPU-, Speicher-
und IO-Ka\-pa\-zi\-tät im System sind.
Wenn Sie hier Y angeben, erstellt der Kernel /proc/pressure/ mit die
Druckstatistikdateien cpu, memory und io. Diese zeigen den Anteil der
Walltime an, in dem einige oder alle Tasks im System aufgrund der
Beanspruchung der jeweiligen Ressource verzögert sind.
In Kerneln mit cgroup-Unterstützung verfügen cgroups (nur cgroup2) über
cpu.pressure-,\\*
memory.pressure- und io.pressure-Dateien, die nur die
Druckstaus für die gruppierten Aufgaben zusammenfassen.\\
Weitere Einzelheiten finden Sie unter Documentation/accounting/psi.rst.\\
Sagen Sie N, wenn Sie unsicher sind.
\paragraph{Require boot parameter to enable pressure stall information tracking} $~$\\
CONFIG\_PSI\_DEFAULT\_DISABLED [=n] \textbf{[N]}\\
Wenn diese Option gesetzt ist, ist die Verfolgung von Druck\-stau\-informationen
standardmäßig deaktiviert, kann aber durch die Übergabe von psi=1 auf der
Kernel-Befehlszeile beim Booten aktiviert werden.\\
Diese Funktion fügt dem Task-Wakeup- und Sleep-Pfad des Schedulers etwas Code hinzu.
Der Overhead ist zu gering, um gängige planungsintensive Arbeitslasten in der Praxis
zu beeinträchtigen (z.\,B. Web\-server, Memcache), aber es zeigt sich in künstlichen
Scheduler-Stresstests, wie z.\,B. Hackbench.\\
Wenn Sie paranoid sind und nicht sicher, wofür der Kernel verwendet wird,
sagen Sie Y für Ja.\\
Sagen Sie N, wenn Sie unsicher sind.
%1.23
\subsection{CPU isolation}
CONFIG\_CPU\_ISOLATION [=y] \textbf{[Y]}\\
Stellen Sie sicher, dass CPUs, auf denen kritische Aufgaben laufen,
nicht durch irgendwelche \glqq Störquellen\grqq{} wie ungebundene Workqueues, Timers,
kthreads usw. gestört werden.\\
Ungebundene Aufgaben werden auf Housekeeping"=CPUs verlagert.
Dies wird durch den Boot-Parameter \texttt{isolcpus=} gesteuert.\\
Sagen Sie Y für ja, wenn Sie unsicher sind.
%1.24
\subsection{RCU Subsystem \texorpdfstring{$\rightarrow$}{->}}
Read -- Copy -- Update (Lesen, Kopieren, Aktualisieren)
\subsubsection{Make expert-level adjustments to RCU configuration}
CONFIG\_RCU\_EXPERT \colorbox{yellow!80}{[=y] \textbf{[N]}}\\
Diese Option muss aktiviert werden, wenn Sie Anpassungen der RCU"=Konfiguration
auf Expertenebene vornehmen möchten.
Standardmäßig können solche Anpassungen nicht vorgenommen werden,
was den oft vorteilhaften Nebeneffekt hat, dass \glqq make oldconfig\grqq{} Sie
davon abhält, alle möglichen detaillierten Fragen darüber zu stellen,
wie Sie zahlreiche obskure RCU"=Optionen eingerichtet haben möchten.\\
Sagen Sie Y, wenn Sie Anpassungen an RCU auf Expertenebene vornehmen müssen.\\
Sagen Sie N, wenn Sie unsicher sind.
\\\begin{scriptsize}
Wie bei Debian Bookworm setzen wir dies auf ein Nein.
\end{scriptsize}
\subsubsection{Force selection of TASKS\_RCU}
CONFIG\_FORCE\_TASKS\_RCU [=n] \textbf{[N]}\\
Diese Option erzwingt eine aufgabenbasierte RCU-Implementierung die nur
freiwillige Kontextwechsel verwendet (keine Preemption!), Leerlauf und
Benutzermodus-Ausführung als Ruhezustände verwendet.
Nicht für manuelle Auswahl in den meisten Fällen.
\subsubsection{Force selection of Tasks Rude RCU}
CONFIG\_FORCE\_TASKS\_RUDE\_RCU [=n] \textbf{[N]}\\
Diese Option erzwingt eine Task-basierte RCU-Implementierung, die nur
Kontextwechsel (einschließlich Preemption) und die Ausführung im
Benutzermodus als Ruhezustand verwendet. Sie erzwingt IPIs und
Kontextwechsel auf allen Online"=CPUs, auch auf den Idle"=CPUs, also
mit Vorsicht verwenden.
In den meisten Fällen nicht für die manuelle Auswahl geeignet.
\subsubsection{Force selection of Tasks Trace RCU}
CONFIG\_FORCE\_TASKS\_TRACE\_RCU [=n] \textbf{[N]}\\
Diese Option ermöglicht eine Task"=basierte RCU"=Implementierung, die
explizite rcu\_read\_lock\_trace()-Lesemarker verwendet und es ermöglicht,
dass diese Leser sowohl in der Leerlaufschleife als auch in den
CPU"=Hotplug"=Codepfaden erscheinen. Es kann IPIs auf Online-CPUs erzwingen,
auch auf Idle-CPUs, also mit Vorsicht verwenden.
In den meisten Fällen nicht für die manuelle Auswahl geeignet.
\subsubsection{Tree-based hierarchical RCU fanout value}
CONFIG\_RCU\_FANOUT [=64] \textbf{[64]}\\
Diese Option steuert den Fanout von hierarchischen Implementierungen von
RCU, so dass RCU auf Maschinen mit einer großen Anzahl von CPUs effizient
arbeiten kann. Dieser Wert muss mindestens die vierte Wurzel von NR\_CPUS
sein, wodurch NR\_CPUS wahnsinnig groß werden kann. Der Standardwert von
RCU\_FANOUT sollte für Produktionssysteme verwendet werden, aber wenn Sie
die RCU-Implementierung selbst einem Stresstest unterziehen, ermöglichen
kleine RCU\_FANOUT-Werte das Testen von Codepfaden für große Systeme auf
kleinen (kleineren) Systemen.\\
Wählen Sie eine bestimmte Zahl, wenn Sie RCU selbst testen.
Nehmen Sie den Standardwert, wenn Sie unsicher sind.\\
Symbol: RCU\_FANOUT [=64]\\
Type : integer (Ganzzahl)\\
Bereich (range) : [2 64]
\subsubsection{Tree-based hierarchical RCU leaf-level fanout value}
CONFIG\_RCU\_FANOUT\_LEAF [=16] \textbf{[16]}\\
Diese Option steuert das Fanout auf Blattebene bei hierarchischen
Implementierungen von RCU und ermöglicht es, Cache"=Misses gegen
Sperrkonflikte abzuwägen. Systeme, die ihre Scheduling"=Clock"=Interrupts
aus Gründen der Energieeffizienz synchronisieren, werden die
Standardeinstellung bevorzugen, da der kleinere Leaf-Level-Fanout die
Lock-Contention-Level akzeptabel niedrig hält. Sehr große Systeme
(Hunderte oder Tausende von CPUs) werden stattdessen diesen Wert auf den
maximal möglichen Wert setzen wollen, um die Anzahl der Cache-Misses zu
reduzieren, die während der Initialisierung der RCU-Grace"=Periode auftreten.
Diese Systeme neigen dazu, CPU-gebunden zu laufen, und werden daher nicht
von synchronisierten Interrupts unterstützt, und neigen daher dazu, sie zu
verzerren, was den Sperrkonflikt so weit reduziert, dass große Fanouts auf
Blattebene gut funktionieren. Das heißt, wenn Sie den Fanout auf Blattebene
auf eine große Zahl setzen, wird dies wahrscheinlich zu problematischen
Sperrkonflikten auf den rcu\_node"=Strukturen auf Blattebene führen, es sei
denn, Sie booten mit dem Kernelparameter skew\_tick.\\
Wählen Sie eine bestimmte Zahl, wenn Sie die RCU selbst testen.\\
Wählen Sie den maximal zulässigen Wert für große Systeme, aber bedenken Sie,
dass Sie möglicherweise auch den Kernel"=Boot"=Parameter \texttt{skew\_tick} setzen
müssen, um Konflikte bei den Sperren der rcu\_node"=Strukturen zu vermeiden.
Nehmen Sie den Standardwert, wenn Sie unsicher sind.\\
Symbol: RCU\_FANOUT\_LEAF [=64]\\
Type : integer (Ganzzahl)\\
Bereich (range) : [2 64]
\subsubsection{Enable RCU priority boosting}
CONFIG\_RCU\_BOOST [=y] \textbf{[Y]}\\
Diese Option erhöht die Priorität von preemptierten RCU-Lesern, die
die aktuelle preemptible RCU"=Schonfrist zu lange blockieren.
Diese Option verhindert auch, dass schwere Lasten den Aufruf von RCU"=Callbacks
blockieren.\\
Geben Sie hier Y an, wenn Sie mit Echtzeitanwendungen oder großen Lasten arbeiten.\\
Sagen Sie hier N ein, wenn Sie unsicher sind.
\paragraph{Milliseconds to delay boosting after RCU grace-period start}$~$\\
CONFIG\_RCU\_BOOST\_DELAY [=500] \textbf{[500]}\\
Diese Option gibt die Zeit an, die nach dem Beginn einer bestimmten Karenzzeit
gewartet werden soll, bevor die Priorität von RCU-Lesern, die diese Karenzzeit
blockieren, erhöht wird.\\
Beachten Sie, dass jeder RCU-Leser, der eine beschleunigte RCU-Schonfrist
blockiert, sofort hochgestuft wird.\\
Akzeptieren Sie die Standardeinstellung, wenn Sie unsicher sind.\\
Symbol: RCU\_BOOST\_DELAY [=500]\\
Typ : Integer (Ganzzahl)\\
Bereich : [0 3000]
\paragraph{Perform RCU expedited work in a real-time kthread}$~$\\
CONFIG\_RCU\_EXP\_KTHREAD [=n] \textbf{[N]}\\
Verwenden Sie diese Option, um die Latenzzeiten der beschleunigten Neuheitsschonfristen
weiter zu reduzieren, was allerdings mit mehr Störungen verbunden ist.
Diese Option ist standardmäßig auf PREEMPT\_RT=y-Kerneln deaktiviert,
die beschleunigte Neuheitsschonfristen nach dem Booten durch die bedingungslose
Einstellung rcupdate.rcu\_normal\_after\_boot=1 deaktivieren.\\
Akzeptieren Sie die Voreinstellung, wenn Sie unsicher sind.
\subsubsection{Offload RCU callback processing from boot-selected CPUs}
CONFIG\_RCU\_NOCB\_CPU [=y] \textbf{[Y]}\\
Verwenden Sie diese Option, um den Jitter des Betriebssystems für aggressive HPC- oder
Echtzeit-Workloads zu reduzieren.
Sie kann auch verwendet werden, um RCU-Callback-Aufrufe auf energieeffiziente CPUs in
batteriebetriebenen asymmetrischen Multiprozessoren auszulagern. Der Preis für diesen
reduzierten Jitter ist, dass der Overhead von call\_rcu() ansteigt und dass bei einigen
Workloads ein erheblicher Anstieg der Kontextwechselraten zu verzeichnen ist.\\
Diese Option entlastet den Aufruf von Callbacks von der Gruppe von CPUs, die zur
Boot-Zeit durch den rcu\_nocbs-Parameter angegeben wird. Für jede dieser CPUs wird ein
kthread (\glqq rcuox/N\grqq{}) erstellt, um Callbacks aufzurufen, wobei \glqq N\grqq{} die CPU ist, die
entlastet wird, und wobei \glqq x\grqq{} \glqq p\grqq{} für RCU-preempt
(PREEMPTION-Kernel) und \glqq s\grqq{} für
RCU-sched (!PREEMPTION-Kernel) ist. Nichts hindert diesen kthread daran, auf den
angegebenen CPUs zu laufen, aber (1) die kthreads können zwischen jedem Callback
preempted werden, und (2) Affinität oder cgroups können verwendet werden, um die
kthreads zu zwingen, auf jeder gewünschten Gruppe von CPUs zu laufen.\\
Sagen Sie hier Y, wenn Sie trotz des zusätzlichen Overheads ein geringeres
OS-Jitter benötigen.\\
Sagen Sie hier N, wenn Sie unsicher sind.
\paragraph{Offload RCU callback processing from all CPUs by default}$~$\\
CONFIG\_RCU\_NOCB\_CPU\_DEFAULT\_ALL [=n] \textbf{[N]}\\
Verwenden Sie diese Option, um die Callback-Verarbeitung standardmäßig von allen
CPUs zu entlasten, wenn der Boot-Parameter rcu\_nocbs oder nohz\_full nicht vorhanden
ist. Dadurch wird auch die Notwendigkeit vermieden, Boot-Parameter zu verwenden, um
den Effekt der Entlastung aller CPUs beim Booten zu erreichen.\\
Geben Sie hier Y an, wenn Sie alle CPUs standardmäßig beim Booten entlasten wollen.\\
Sagen Sie hier N, wenn Sie sich nicht sicher sind.
\paragraph{Offload RCU callback from real-time kthread}$~$\\
CONFIG\_RCU\_NOCB\_CPU\_CB\_BOOST [=n] \textbf{[N]}\\
Verwenden Sie diese Option, um ausgelagerte Rückrufe als SCHED\_FIFO aufzurufen, um
ein Aushungern durch schwere SCHED\_OTHER-Hintergrundlast zu vermeiden. Natürlich
führt die Ausführung als SCHED\_FIFO während Callback Floods dazu, dass die rcuo[ps]
kthreads die CPU für Hunderte von Millisekunden oder mehr monopolisieren.
Wenn Sie diese Option aktivieren, müssen Sie daher sicherstellen, dass
latenzempfindliche Aufgaben entweder mit höherer Priorität oder auf einer anderen CPU
ausgeführt werden.\\
Geben Sie hier Y an, wenn Sie die RT-Priorität für die Auslagerung von kthreads
festlegen möchten.\\
Sagen Sie hier N, wenn Sie einen !PREEMPT\_RT-Kernel bauen und sich unsicher sind.
\subsubsection{Tasks Trace RCU readers use memory barriers in user and idle}
CONFIG\_TASKS\_TRACE\_RCU\_READ\_MB [=n] \textbf{[N]}\\
Verwenden Sie diese Option, um die Anzahl der IPIs (inter-processor interrupts),
die an CPUs gesendet werden,
die im Benutzerraum ausgeführt werden oder sich im Leerlauf befinden, während Tasks
RCU-Tilgungsfristen verfolgen, weiter zu reduzieren.
Da eine vernünftige Einstellung des Kernel-Boot-Parameters
rcupdate.rcu\_task\_ipi\_delay solche IPIs für viele Arbeitslasten eliminiert, ist
die richtige Einstellung dieser Kconfig-Option vor allem für aggressive
Echtzeitinstallationen und für batteriebetriebene Geräte wichtig, daher die oben
gewählte Standardeinstellung.\\
Sagen Sie hier Y, wenn Sie IPIs hassen.\\
Sagen Sie hier N, wenn Sie leseseitige Speicherbarrieren hassen.\\
Nehmen Sie die Standardeinstellung, wenn Sie unsicher sind.
\subsubsection{RCU callback lazy invocation functionality}
CONFIG\_RCU\_LAZY [=y] \textbf{[Y]}\\
Um Strom zu sparen, sollten Sie RCU-Rückrufe stapeln und nach einer Verzögerung,
einem Speicherdruck oder einer zu großen Rückrufliste flushen.
\paragraph{Turn RCU lazy invocation off by default}{\tiny since 6.9}$~$\\
CONFIG\_RCU\_LAZY\_DEFAULT\_OFF [=n] \textbf{[N]}\\
Erlaubt die Erstellung des Kernels mit CONFIG\_RCU\_LAZY=y, ist aber standardmäßig deaktiviert.
Der Bootzeit-Parameter rcutree.enable\_rcu\_lazy=1 kann verwendet werden, um es wieder einzuschalten.
\begin{small}
\textit{\\
Allows building the kernel with CONFIG\_RCU\_LAZY=y yet keep it default off.\\
Boot time param rcutree.enable\_rcu\_lazy=1 can be used to switch it back on.
}
\end{small}
\subsubsection{RCU callback-batch backup time check}
CONFIG\_RCU\_DOUBLE\_CHECK\_CB\_TIME [=y] \textbf{[Y]}\\
Verwenden Sie diese Option, um eine präzisere Durchsetzung des Modulparameters
rcutree.rcu\_resched\_ns in Situationen zu ermöglichen, in denen ein einziger
RCU-Callback Hunderte von Mikrosekunden lang laufen könnte, wodurch die
32-Callback-Batching-Funktion, die verwendet wird, um die Kosten der feinkörnigen,
aber teuren local\_clock()-Funktion zu amortisieren, unterlaufen wird.\\
Diese Option rundet rcutree.rcu\_resched\_ns auf den nächsten Jiffy auf und setzt
die 32-Callback-Batching-Funktion außer Kraft, wenn diese Grenze überschritten wird.\\
Sagen Sie hier Y, wenn Sie eine strengere Durchsetzung des Rückruflimits benötigen.\\
Sagen Sie hier N, wenn Sie unsicher sind.
% 1.25
\subsection{Kernel .config support}
CONFIG\_IKCONFIG \colorbox{yellow!80}{[=y] \textbf{[N]}}\\
Mit dieser Option kann der gesamte Inhalt der \glqq .config\grqq{}-Datei des Linux-Kernels im
Kernel gespeichert werden. Sie dokumentiert, welche Kernel-Optionen in einem
laufenden Kernel oder in einem On-Disk-Kernel verwendet werden.
Diese Informationen können mit dem Skript scripts/extract-ikconfig aus der
Kernel-Image-Datei extrahiert und als Eingabe verwendet werden, um den aktuellen
Kernel neu zu erstellen oder einen anderen Kernel zu bauen.
Sie können auch aus einem laufenden Kernel extrahiert werden, indem
/proc/config.gz gelesen wird, falls dies aktiviert ist (siehe unten).\\
Definiert mit init/Kconfig:686
\\\begin{scriptsize}
Ist nicht unbedingt notwendig, auch in Debian Bookworm ist dies ausgeschaltet.
\end{scriptsize}
\subsubsection{Enable access to .config through /proc/config.gz}
CONFIG\_IKCONFIG\_PROC [=y] \textbf{[Y]}\\
Diese Option ermöglicht den Zugriff auf die Kernelkonfigurationsdatei über
/proc/config.gz.
\subsection{Enable kernel headers through /sys/kernel/kheaders.tar.xz}
CONFIG\_IKHEADERS \colorbox{yellow!80}{[=m] \textbf{[N]}}\\*
Diese Option ermöglicht den Zugriff auf die In-Kernel-Header, die während des
Build-Prozesses erzeugt werden. Diese können verwendet werden, um
eBPF-Tracing-Programme oder ähnliche Programme zu erstellen. Wenn Sie die Header
als Modul erstellen, wird ein Modul namens \texttt{kheaders.ko} erstellt, das bei Bedarf
geladen werden kann, um Zugriff auf die Header zu erhalten.
\\\begin{scriptsize}
Ist auch als Modul nicht unbedingt notwendig, wie auch in Debian Bookworm wird dies ausgeschaltet.
\end{scriptsize}
\subsection{Kernel log buffer size (16 \texorpdfstring{$\Rightarrow$}{=>} 64KB, 17 \texorpdfstring{$\Rightarrow$}{=>} 128KB)}
CONFIG\_LOG\_BUF\_SHIFT [=17] \textbf{[17]}\\*
Wählen Sie die minimale Größe des Kernel-Protokollpuffers als eine Potenz von 2 aus.
Die endgültige Größe wird durch den Konfigurationsparameter LOG\_CPU\_MAX\_BUF\_SHIFT
beeinflusst, siehe unten. Eine höhere Größe kann auch durch den Boot-Parameter
\glqq log\_buf\_len\grqq{} erzwungen werden.\\
Beispiele:\\
\indent 17 $\Rightarrow$ 128 KB\\
\indent 16 $\Rightarrow$ 64 KB\\
\indent 15 $\Rightarrow$ 32 KB\\
\indent 14 $\Rightarrow$ 16 KB\\
\indent 13 $\Rightarrow$ 8 KB\\
\indent 12 $\Rightarrow$ 4 KB\\
Symbol: LOG\_BUF\_SHIFT\\
Type: Integer (Ganzzahl)\\
Bereich (range): [12 25]
\subsection{CPU kernel log buffer size contribution (13 \texorpdfstring{$\Rightarrow$}{=>} 8 KB, 17 \texorpdfstring{$\Rightarrow$}{=>} 128KB)}
CONFIG\_LOG\_BUF\_SHIFT [=12] \textbf{[12]}\\
Diese Option ermöglicht es, die Standardgröße des Ringpuffers entsprechend der Anzahl
der CPUs zu erhöhen. Der Wert definiert den Beitrag jeder CPU als eine Potenz von 2.
Der beanspruchte Speicherplatz beträgt in der Regel nur wenige Zeilen, kann aber viel
mehr sein, wenn Probleme gemeldet werden, z.\,B. bei Rückverfolgungen.
Die erhöhte Größe bedeutet, dass ein neuer Puffer zugewiesen werden muss und der
ursprüngliche statische Puffer ungenutzt ist. Dies ist nur auf Systemen mit mehr CPUs
sinnvoll. Daher wird dieser Wert nur verwendet, wenn die Summe der Beiträge größer ist
als die Hälfte des Standard-Kernel-Ringpuffers, wie durch \texttt{LOG\_BUF\_SHIFT} definiert.
Die Standardwerte sind so eingestellt, dass mehr als 16 CPUs erforderlich sind, um die
Zuweisung auszulösen. Diese Option wird auch ignoriert, wenn der Kernelparameter
\glqq log\_buf\_len\grqq{} verwendet wird, da er eine exakte (Zweierpotenz) Größe des
Ringpuffers erzwingt. Die Anzahl der möglichen CPUs wird für diese Berechnung verwendet,
wobei Hotplugging ignoriert wird, so dass die Berechnung für das Worst-Case-Szenario
optimal ist und gleichzeitig ein einfacher Algorithmus ab dem Hochfahren verwendet
werden kann. Beispiele für Verschiebungswerte und ihre Bedeutung:\\
\indent 17 $\Rightarrow$ 128 KB für jede CPU\\
\indent 16 $\Rightarrow$ 64 KB für jede CPU\\
\indent 15 $\Rightarrow$ 32 KB für jede CPU\\
\indent 14 $\Rightarrow$ 16 KB für jede CPU\\
\indent 13 $\Rightarrow$ 8 KB für jede CPU\\
\indent 12 $\Rightarrow$ 4 KB für jede CPU\\
Symbol: LOG\_CPU\_MAX\_BUF\_SHIFT\\
Type: Integer (Ganzzahl)\\
Bereich (range): [0 21]
%1.29
\subsection{Printk indexing debugfs interface)}
CONFIG\_PRINTK\_INDEX \colorbox{yellow!80}{[=y] \textbf{[N]}}\\
Unterstützung für die Indizierung aller zur Kompilierzeit bekannten
printk-Formate unter\\
$<$debugfs$>$/printk/index/$<$module$>$ hinzufügen.
Dies kann als Teil der Wartung von Daemonen, die /dev/kmsg überwachen,
verwendet werden, da es die Überprüfung der in einem Kernel vorhandenen
printk-Formate erlaubt, was die Erkennung von Fällen ermöglicht,
in denen überwachte printks geändert oder nicht mehr vorhanden sind.\\
Es gibt keine zusätzlichen Laufzeitkosten für printk, wenn dies aktiviert ist.
\\\begin{scriptsize}
Wie bei Debian Bookworm wird diese Indizierung ausgeschaltet.
\end{scriptsize}
%1.30
\subsection{Scheduler features \texorpdfstring{$\rightarrow$}{->}}
\textit{(Scheduler-Funktionen)}
\subsubsection{Enable utilization clamping for RT/FAIR tasks}
CONFIG\_UCLAMP\_TASK \colorbox{yellow!80}{[=y] \textbf{[N]}}\\
Diese Funktion ermöglicht es dem Scheduler, die geklemmte Auslastung jeder CPU
auf der Grundlage der auf dieser CPU geplanten RUNNABLE-Tasks zu verfolgen.
Mit dieser Option kann der Benutzer die minimale und maximale CPU-Auslastung
angeben, die für RUNNABLE-Aufgaben zulässig ist. Die maximale Auslastung
definiert die maximale Häufigkeit, mit der ein Task laufen soll, während die
minimale Auslastung die minimale Häufigkeit definiert, mit der er laufen soll.\\
Sowohl die Minimal- als auch die Maximalwerte für die Auslastung sind Hinweise
für den Scheduler, um seine Frequenzauswahl zu verbessern, aber sie erzwingen
oder gewähren keine bestimmte Bandbreite für Tasks.\\
Im Zweifelsfall sagen Sie N für Nein.
\\\begin{scriptsize}
Wie bei Debian Bookworm und WSL2 wird dies ausgeschaltet.
\end{scriptsize}
\paragraph{Number of supported utilization clamp buckets}$~$\\
CONFIG\_UCLAMP\_BUCKETS\_COUNT [=5] \textbf{[5]}\\
Legt die Anzahl der zu verwendenden Klammerbereiche fest. Der Bereich der
einzelnen Buckets ist SCHED\_CAPACITY\_SCALE/UCLAMP\_BUCKETS\_COUNT.
Je höher die Anzahl der Clamp-Buckets, desto feiner die Granularität und
desto höher die Präzision der Clamp-Aggregation und -Verfolgung während der
Laufzeit.
Mit dem minimalen Konfigurationswert haben wir beispielsweise 5~Clamp"=Buckets,
die jeweils $\qty{20}{\percent}$ Auslastung verfolgen. Eine um $\qty{25}{\percent}$ gesteigerte Aufgabe
wird im Bucket [20..39]\% gezählt und setzt den effektiven Wert der
Bucketklemme auf $\qty{25}{\percent}$.
Wenn eine zweite, um $\qty{30}{\percent}$ erhöhte Aufgabe auf derselben CPU eingeplant wird,
wird diese Aufgabe im selben Bucket wie die erste Aufgabe gezählt und erhöht
den effektiven Bucket"=Clamp"=Wert auf $\qty{30}{\percent}$.
Der effektive Klemmwert eines Bereichs wird auf seinen Nennwert ($\qty{20}{\percent}$ im
obigen Beispiel) zurückgesetzt, wenn keine weiteren Aufgaben mehr in diesem
Bereich gezählt werden. Bei einigen Aufgaben kann eine zusätzliche
Verstärkungs-/Kappungsmarge hinzugefügt werden. Im obigen Beispiel wird
die $\qty{25}{\percent}$-Aufgabe auf $\qty{30}{\percent}$ angehoben,
bis sie die CPU verlässt.
Sollte dies auf bestimmten Systemen nicht akzeptabel sein, ist es immer
möglich, den Spielraum zu verringern, indem die Anzahl der Clamp"=Buckets
erhöht wird, um den verbrauchten Speicher gegen die Genauigkeit der
Laufzeitverfolgung einzutauschen.\\
Im Zweifelsfall sollten Sie den Standardwert verwenden.
%1.31
\subsection{Memory placement aware NUMA scheduler}
CONFIG\_NUMA\_BALANCING [=y] \textbf{[Y]}\\
Diese Option bietet Unterstützung für die automatische
NUMA-kompatible Speicher-/Task-Platzierung.
Der Mechanismus ist recht primitiv und basiert darauf, dass Speicher
migriert wird, wenn er Referenzen auf den Knoten hat, auf dem die Aufgabe läuft.
Dieses System ist auf UMA"=Systemen inaktiv.
\subsubsection{Automatically enable NUMA aware memory/task placemnent}
CONFIG\_NUMA\_BALANCING\_DEFAULT\_ENABLED [=y] \textbf{[Y]}\\
Wenn diese Option gesetzt ist, wird der automatische NUMA"=Ausgleich aktiviert,
wenn das System auf einem NUMA"=Rechner läuft.
%1.32 Control Group support
\subsection{Control Group support \texorpdfstring{$\rightarrow$}{->}}
CONFIG\_CGROUPS [=y] \textbf{[Y]}\\
(Unterstützung der Kontrollgruppe)\\
Diese Option bietet Unterstützung für die Gruppierung von Prozessgruppen zur
Verwendung mit Prozesskontrollsubsystemen wie Cpusets, CFS, Speicherkontrolle
oder Geräteisolierung.
\\Siehe
\begin{itemize}
\item Dokumentation/scheduler/sched-design-CFS.rst (CFS)
\item Documentation/admin-guide/cgroup-v1/ (Funktionen für Gruppierung,
Isolierung und Ressourcenkontrolle)
\end{itemize}
Sagen Sie N, wenn Sie unsicher sind.
%1.32.1
\subsubsection{Favor dynamic modification latency reduction by default}
CONFIG\_CGROUP\_FAVOR\_DYNMODS [=n] \textbf{[N]}\\
Diese Option aktiviert standardmäßig die Einhängeoption
\glqq favordynmods\grqq{}, die die Latenzzeiten dynamischer C-Gruppen"=Änderungen
wie Task-Migrationen und Controller-Ein-/Ausschaltungen
auf Kosten von Hot-Path-Operationen wie Forks und Exits
verteuert.\\
Sagen Sie N, wenn Sie unsicher sind.
%1.32.2
\subsubsection{Memory controller}
CONFIG\_MEMCG [=y] \textbf{[Y]}\\
Ermöglicht die Kontrolle über den Speicherbedarf von Tasks in einer cgroup.
\begin{small}
\textit{
\\Provides control over the memory footprint of tasks in a cgroup.
}
\end{small}
\paragraph{Legacy cgroup v1 memory controller}{\tiny since 6.11}$~$\\
CONFIG\_MEMCG\_V1 [=n] \textbf{[N]}\\
Legacy cgroup v1 memory controller, der durch die cgroup v2 Implementierung veraltet ist.
Der v1 ist für ältere Anwendungen gedacht, die noch nicht auf die neue cgroup v2-Schnittstelle umgestellt wurden.
Wenn Sie keine solche Anwendung haben, ist es völlig in Ordnung, wenn Sie diese Option deaktiviert lassen.
\\
Bitte beachten Sie, dass der Funktionsumfang des Legacy-Speicher-Controllers aufgrund der Abkündigung
wahrscheinlich schrumpfen wird.
Von neuen Implementierungen mit v1-Controller wird dringend abgeraten.
\begin{small}
\textit{
\\Legacy cgroup v1 memory controller which has been deprecated by cgroup v2 implementation.
The v1 is there for legacy applications which haven't migrated to the new cgroup v2 interface yet.
If you do not have any such application then you are completely fine leaving this option disabled.\\
Please note that feature set of the legacy memory controller is likely going to shrink due to deprecatoin process.
New deployments with v1 controller are highly discouraged.
}
\end{small}
%1.32.3
\subsubsection{IO controller}
CONFIG\_BLK\_CGROUP [=y] \textbf{[Y]}\\
Generische Block IO Controller cgroup Schnittstelle. Dies ist die gemeinsame
cgroup-Schnittstelle, die von verschiedenen IO-Kontrollstrategien verwendet
werden sollte.\\
Derzeit wird sie vom CFQ IO Scheduler zur Erkennung von Task-Gruppen und zur
Steuerung der Zuweisung von Festplattenbandbreite (proportionale
Zeitscheibenzuweisung) an solche Task-Gruppen verwendet. Sie wird auch von
der Bio-Throttling-Logik in der Blockschicht verwendet, um eine Obergrenze
für die IO-Raten auf einem Gerät einzuführen.\\
Diese Option aktiviert nur die generische Infrastruktur des Block-IO-Controllers.
Man muss auch die tatsächliche IO-Kontrolllogik/-Politik aktivieren.
Um die proportionale Aufteilung der Festplattenbandbreite in CFQ zu aktivieren,
setzen Sie
CONFIG\_BFQ\_GROUP\_IOSCHED=y; für die Aktivierung der Drosselungspolitik
setzen Sie CONFIG\_BLK\_DEV\_THROTTLING=y.\\
Weitere Informationen finden Sie unter
Documentation/admin-guide/cgroup-v1/blkio-controller.rst.
%1.32.4
\subsubsection{CPU controller \texorpdfstring{$\rightarrow$}{->}}
CONFIG\_CGROUP\_SCHED [=y] \textbf{[Y]}\\
Diese Funktion ermöglicht es dem CPU-Scheduler, Task"=Gruppen zu erkennen und
die Zuweisung von CPU"=Bandbreite an solche Task"=Gruppen zu steuern.
Er verwendet cgroups, um Tasks zu gruppieren.
\paragraph{Group scheduling for SCHED\_OTHER}$~$\\
CONFIG\_FAIR\_GROUP\_SCHED [=y] \textbf{[Y]}\\
\textit{Für diese Option gibt es keine Hilfe.}
\subparagraph{CPU bandwidth provisioning for FAIR\_GROUP\_SCHED}$~$\\
CONFIG\_CFS\_BANDWIDTH [=y] \textbf{[Y]}\\
Mit dieser Option können Benutzer CPU-Bandbreitenraten (Limits) für Aufgaben
festlegen, die innerhalb des Fair Group Schedulers laufen.
Gruppen, für die kein Limit festgelegt wurde, gelten als uneingeschränkt
und werden ohne Einschränkung ausgeführt.\\
Weitere Informationen finden Sie unter Documentation/scheduler/sched-bwc.rst.
\paragraph{Group scheduling for SCHED\_RR/FIFO}$~$\\
CONFIG\_RT\_GROUP\_SCHED [=n] \textbf{[N]}\\
Mit dieser Funktion können Sie den Task-Gruppen explizit echte CPU-Bandbreite
zuweisen. Wenn sie aktiviert ist, wird es auch unmöglich, Echtzeitaufgaben
für Nicht"=Root"=Benutzer zu planen, bis Sie ihnen Echtzeitbandbreite zuweisen.\\
Weitere Informationen finden Sie unter Documentation/scheduler/sched-rt-group.rst.
%\subsubsection{Utilization clamping per group of tasks}
%CONFIG\_UCLAMP\_TASK\_GROUP [=y] \textbf{[Y]}\\
%Mit dieser Funktion kann der Scheduler die geklemmte Auslastung jeder CPU auf der
%Grundlage der RUNNABLE"=Tasks, die derzeit auf dieser CPU geplant sind, verfolgen.
%Wenn diese Option aktiviert ist, kann der Benutzer eine minimale und maximale
%CPU-Bandbreite angeben, die für jede einzelne Aufgabe in einer Gruppe zulässig ist.
%Mit der maximalen Bandbreite kann die maximale Frequenz, die ein Task verwenden kann,
%festgelegt werden, während mit der minimalen Bandbreite eine minimale Frequenz
%festgelegt werden kann, die ein Task immer verwenden wird.
%Bei aktivierter aufgabengruppenbasierter Auslastungsbegrenzung wird ein eventuell
%angegebener aufgabenspezifischer Begrenzungswert durch den von cgroup angegebenen
%Begrenzungswert eingeschränkt. Sowohl die minimale als auch die maximale Task"=Klemmung
%kann nicht größer sein als die entsprechende auf Task"=Gruppen"=Ebene definierte Klemmung.\\
%Im Zweifelsfall sagen Sie N.
%1.32.5
\subsubsection{PIDs controller}
CONFIG\_CGROUP\_PIDS [=y] \textbf{[Y]}\\
Erzwingt die Begrenzung der Prozessanzahl im Bereich einer cgroup. Jeder Versuch, mehr
Prozesse zu forken, als in der cgroup erlaubt sind, schlägt fehl.
PIDs sind grundsätzlich eine globale Ressource, da es ziemlich trivial ist, eine
PID-Erschöpfung zu erreichen, bevor man auch nur eine konservative kmemcg-Grenze erreicht.
Infolgedessen ist es möglich, ein System zum Stillstand zu bringen, ohne durch andere
cgroup-Richtlinien eingeschränkt zu werden. Der PID"=Regler ist dafür ausgelegt, dies zu verhindern.
Es sollte beachtet werden, dass organisatorische Operationen (wie z.\,B. das Anhängen an
eine cgroup-Hierarchie) *nicht* durch den PIDs-Controller blockiert werden, da das PIDs-Limit
nur die Fähigkeit eines Prozesses zum Forking, nicht aber zum Anhängen an eine cgroup beeinflusst.
\subsubsection{RDMA controller}
CONFIG\_CGROUP\_RDMA [=y] \textbf{[Y]}\\
Ermöglicht die Durchsetzung der vom IB-Stack definierten RDMA-Ressourcen. Es ist relativ
einfach für Verbraucher, RDMA-Ressourcen zu erschöpfen, was dazu führen kann, dass Ressourcen
für andere Verbraucher nicht mehr verfügbar sind. Der RDMA-Controller ist dafür ausgelegt,
dies zu verhindern. Das Anhängen von Prozessen mit aktiven RDMA-Ressourcen an die
cgroup-Hierarchie ist erlaubt, auch wenn die Grenze der Hierarchie überschritten werden kann.
%1.32.7 Freezer controller
\subsubsection{Freezer controller}
CONFIG\_CGROUP\_FREEZER [=y] \textbf{[Y]}\\
Ermöglicht das Einfrieren und Aufheben des Einfrierens aller Aufgaben in einer C-Group.
Diese Option betrifft die ORIGINAL cgroup-Schnittstelle. Der cgroup2-Speicher-Controller
enthält standardmäßig wichtige In-Kernel-Speicherverbraucher.\\
Wenn Sie cgroup2 verwenden, sagen Sie N.
\subsubsection{HugeTLB controller}
CONFIG\_CGROUP\_HUGETLB [=y] \textbf{[Y]}\\
Bietet eine cgroup-Steuerung für HugeTLB"=Seiten. Wenn Sie dies aktivieren, können Sie die
HugeTLB"=Nutzung pro cgroup begrenzen. Die Begrenzung wird während eines Seitenfehlers
durchgesetzt. Da \mbox{HugeTLB} keine Seitenrückforderung unterstützt, bedeutet die Durchsetzung
des Limits zum Zeitpunkt des Seitenfehlers, dass die Anwendung ein SIGBUS-Signal erhält,
wenn sie versucht, über das Limit hinaus auf HugeTLB-Seiten zuzugreifen. Dies setzt voraus,
dass die Anwendung im Voraus weiß, wie viele HugeTLB-Seiten sie für ihre Nutzung benötigt.
Die Kontrollgruppe wird im dritten Page-lru-Zeiger verfolgt. Dies bedeutet, dass wir die
Steuergruppe nicht mit einer riesigen Seite von weniger als 3~Seiten verwenden können.
%1.32.9 Cpuset controller
\subsubsection{Cpuset controller}
CONFIG\_CPUSETS [=y] \textbf{[Y]}\\
Mit dieser Option können Sie CPUSETs erstellen und verwalten, die es ermöglichen, ein System
dynamisch in Gruppen von CPUs und Speicherknoten zu partitionieren und Aufgaben zuzuweisen,
die nur innerhalb dieser Gruppen ausgeführt werden.
Dies ist vor allem auf großen SMP- oder NUMA"=Systemen nützlich.\\
Sagen Sie N, wenn Sie unsicher sind.
\paragraph{Legacy cgroup v1 cpusets controller}{\tiny since 6.12}$~$\\
CONFIG\_CPUSETS\_V1 [=n] \textbf{[N]}\\
Die Option v1 ist für ältere Anwendungen gedacht, die noch nicht auf die neue cgroup v2-Schnittstelle migriert wurden.
Wenn Sie keine solche Anwendung haben, ist es völlig in Ordnung, wenn Sie diese Option deaktiviert lassen.\\
Sagen Sie N, wenn Sie unsicher sind.
\begin{small}
\textit{
\\Legacy cgroup v1 cpusets controller which has been deprecated by cgroup v2 implementation.
The v1 is there for legacy applications which haven't migrated to the new cgroup v2 interface yet.
If you do not have any such application then you are completely fine leaving this option disabled.\\
Say N if unsure.
}
\end{small}
\paragraph{Include legacy /proc/$<$pid$>$/cpuset file}$~$\\
CONFIG\_PROC\_PID\_CPUSET [=y] \textbf{[Y]}\\
\textit{Für diese Option gibt es keine Hilfe.}
\begin{small}
\textit{
\\There is no help available for this option.
}
\end{small}
%1.32.10 Device controller
\subsubsection{Device controller}
CONFIG\_CGROUP\_DEVICE [=y] \textbf{[Y]}\\
Bietet einen cgroup-Controller an, der Whitelists für Geräte implementiert,
die ein Prozess in der cgroup mknod oder öffnen kann.
\subsubsection{Simple CPU accounting controller}
CONFIG\_CGROUP\_CPUACCT [=y] \textbf{[Y]}\\*
(Einfacher CPU-Accounting-Controller)\\
Bietet einen einfachen Controller für die Überwachung des gesamten
CPU"=Verbrauchs der Tasks in einer cgroup an.
%1.32.12 Perf controller
\subsubsection{Perf controller}
CONFIG\_CGROUP\_PERF [=y] \textbf{[Y]}\\
Diese Option erweitert den Modus perf per-cpu, um die Überwachung auf Threads zu beschränken,
die zu der angegebenen cgroup gehören und auf der angegebenen CPU laufen.
Sie kann auch verwendet werden, um die cgroup ID in Stichproben zu haben,
so dass sie Leistungsereignisse zwischen cgroups überwachen kann.\\
Sagen Sie N, wenn Sie unsicher sind.
\subsubsection{Support for eBPF programs attached to cgroups}
CONFIG\_CGROUP\_BPF [=y] \textbf{[Y]}\\
Erlaubt das Anhängen von eBPF-Programmen an eine cgroup mit dem
bpf(2)-Syscall-Befehl\\
\texttt{BPF\_PROG\_ATTACH}.\\
In welchem Kontext auf diese Programme zugegriffen wird, hängt von der Art des Attachments ab.
Zum Beispiel werden Programme, die mit BPF\_CGROUP\_INET\_INGRESS angehängt werden,
auf dem Ingress"=Pfad von inet"=Sockets ausgeführt.
%1.32.14 Misc resource controller
\subsubsection{Misc resource controller}
CONFIG\_CGROUP\_MISC [=y] \textbf{[Y]}\\
Bietet einen Controller für verschiedene Ressourcen auf einem Host.
Verschiedene skalare Ressourcen sind die Ressourcen auf dem Host-System, die nicht wie die
anderen cgroups abstrahiert werden können. Dieser Controller verfolgt und begrenzt die
verschiedenen Ressourcen, die von einem Prozess verwendet werden, der an eine
cgroup"=Hierarchie angeschlossen ist.
Weitere Informationen finden Sie im Abschnitt misc cgroup in /Documentation/admin-guide/cgroup-v2.rst.
%1.32.15 Debug controller
\subsubsection{Debug controller}
CONFIG\_CGROUP\_DEBUG [=n] \textbf{[N]}\\
Diese Option aktiviert einen einfachen Controller, der Debugging"=Informationen über das
cgroups"=Frame\-work exportiert. Dieser Controller ist nur für das Debugging von Kontroll-C"=Gruppen gedacht.
Seine Schnitt\-stellen sind nicht stabil.\\
Sagen Sie N.
%1.33 Namespaces support
\subsection{Namespaces support \texorpdfstring{$\rightarrow$}{->}}
CONFIG\_NAMESPACES [=y] \textbf{[Y]}\\
(Unterstützung von Namensräumen, namespaces)\\
Bietet die Möglichkeit, Aufgaben mit verschiedenen Objekten unter Verwendung derselben Kennung
arbeiten zu lassen. Zum Beispiel kann sich dieselbe IPC-ID auf verschiedene Objekte beziehen oder
dieselbe Benutzer-ID oder pid kann sich auf verschiedene Aufgaben beziehen, wenn sie in verschiedenen
Namensräumen verwendet werden.
\subsubsection{UTS namespace}
CONFIG\_UTS\_NS [=y] \textbf{[Y]}\\
In diesem Namensraum sehen Aufgaben verschiedene Informationen, die mit dem Systemaufruf
\texttt{uname()} bereitgestellt werden.
\subsubsection{TIME namespace}
CONFIG\_TIME\_NS [=y] \textbf{[Y]}\\
In diesem Namespace können boottime und monotone Uhren eingestellt werden.
Die Zeit läuft dann mit der gleichen Geschwindigkeit weiter.
\subsubsection{IPC namespace}
CONFIG\_IPC\_NS [=y] \textbf{[Y]}\\
In diesem Namensraum arbeiten Aufgaben mit IPC-IDs (Interprozess-IDs), die jeweils
verschiedenen IPC-Objekten in verschiedenen Namensräumen entsprechen.
\subsubsection{User namespace}
CONFIG\_USER\_NS [=y] \textbf{[Y]}\\
Dies ermöglicht es Containern, d.\,h. V"=Servern, Benutzernamensräume zu verwenden,
um verschiedene Benutzerinformationen für verschiedene Server bereitzustellen.
Wenn Benutzernamensräume im Kernel aktiviert sind, wird empfohlen, dass die Option \texttt{MEMCG} ebenfalls
aktiviert wird und dass der Benutzerbereich die Speicherkontrollgruppen verwendet,
um die Speichermenge zu begrenzen, die nicht privilegierte Benutzer verwenden können.
\paragraph{Allow unprivileged users to create namespaces}$~$\\
CONFIG\_USERS\_NS\_UNPRIVILEGED [=y] \textbf{[Y]}\\
Wenn diese Funktion deaktiviert ist, können unprivilegierte Benutzer keine neuen Namensräume
erstellen. Die Möglichkeit, dass Benutzer ihre eigenen Namespaces erstellen können, war Teil mehrerer
kürzlich erfolgter lokaler Privilegienerweiterungen. Wenn Sie also Benutzernamespaces benötigen,
aber paranoid bzw. sicherheitsbewusst sind, sollten Sie diese Funktion deaktivieren.
Diese Einstellung kann zur Laufzeit mit dem
\texttt{kernel.unprivileged\_userns\_clone sysctl}
außer Kraft gesetzt werden.\\
Wenn Sie unsicher sind, sagen Sie Y.
\subsubsection{PID namespace}
CONFIG\_PID\_NS [=y] \textbf{[Y]}\\
Unterstützung von Prozess-ID-Namensräumen. Dies ermöglicht es, mehrere Prozesse mit der gleichen pid
zu haben, solange sie sich in verschiedenen pid-Namensräumen befinden. Dies ist ein Baustein von Containern.
\subsubsection{Network namespace}
CONFIG\_NET\_NS [=y] \textbf{[Y]}\\
Ermöglicht es dem Benutzer, scheinbar mehrere Instanzen des Netzwerkstapels zu erstellen.
%1.34 Checkpoint/restore support
\subsection{Checkpoint/restore support}
CONFIG\_CHECKPOINT\_RESTORE [=y] \textbf{[Y]}\\
Ermöglicht zusätzliche Kernel-Funktionen in einer Art Checkpoint/Restore.
Insbesondere fügt es zu\-sätz\-liche prctl"=Codes zum Einrichten von Prozesstext, Daten- und Heap"=Segmentgrößen
sowie einige zusätzliche \texttt{/proc}-Dateisystemeinträge hinzu.\\
Wenn Sie unsicher sind, geben Sie hier N an.
%1.35 Automatic process group scheduling
\subsection{Automatic process group scheduling}
CONFIG\_SCHED\_AUTOGROUP [=y] \textbf{[Y]}\\
Mit dieser Option wird der Scheduler für gängige Desktop"=Workloads optimiert,
indem automatisch Aufgabengruppen erstellt und aufgefüllt werden.
Diese Trennung von Arbeitslasten isoliert aggressive CPU"=Brenner (wie Build"=Jobs) von Desktop"=Anwendungen.
Die automatische Erstellung von Aufgabengruppen basiert derzeit auf der Aufgabensitzung.
%1.36 Kernel -> user space relay support (formerly relayfs)
\subsection{Kernel\texorpdfstring{$\rightarrow$}{->}user space relay support (formerly relayfs)}
CONFIG\_RELAY [=y] \textbf{[Y]}\\
Diese Option aktiviert die Unterstützung für die Relaisschnittstelle in bestimmten Dateisystemen
(wie debugfs). Sie wurde entwickelt, um einen effizienten Mechanismus für Werkzeuge und Einrichtungen
zur Weiterleitung großer Datenmengen aus dem Kernelbereich in den Benutzerbereich bereitzustellen.\\
Wenn Sie unsicher sind, sagen Sie N.
%1.37 Initial RAM filesystem and RAM disk (initramfs/initrd) support
\subsection{Initial RAM filesystem and RAM disk (initramfs/initrd) support}
CONFIG\_BLK\_DEV\_INITRD [=y] \textbf{[Y]}\\
Das anfängliche RAM-Dateisystem ist ein ramfs, das vom Bootloader (loadlin oder lilo) geladen und vor
dem normalen Bootvorgang als root eingehängt wird. Es wird typischerweise verwendet, um Module zu laden,
die zum Einhängen des \glqq echten\grqq{} Root"=Dateisystems benötigt werden, usw.\\
Siehe $<$file:Documentation/admin-guide/initrd.rst$>$ für Details.
Wenn die RAM"=Disk"=Unterstützung\\
(BLK\_DEV\_RAM) eben\-falls enthalten ist, aktiviert dies auch die anfängliche
RAM"=Disk"=Unterstützung (initrd) und fügt \qty{15}{\kilo\byte} (auf einigen anderen Architekturen mehr) zur Kernelgröße hinzu.\\
Wenn Sie unsicher sind, sagen Sie Y.
%1.37.1
\subsubsection{Initramfs source file(s)}
CONFIG\_INITRAMFS\_SOURCE [=] \textbf{[~]}\\
Dies kann entweder ein einzelnes cpio-Archiv mit der Endung .cpio oder eine durch Leerzeichen getrennte
Liste von Verzeichnissen und Dateien zur Erstellung des initramfs-Abbilds sein.
Ein cpio-Archiv sollte ein Dateisystemarchiv enthalten, das als initramfs-Abbild verwendet werden soll.
Verzeichnisse sollten ein Dateisystem-Layout enthalten, das in das initramfs-Abbild aufgenommen werden
soll. Die Dateien sollten Einträge in dem Format enthalten, das vom
Programm \texttt{usr/gen\_init\_cpio} im Kernelbaum beschrieben wird.
Wenn mehrere Verzeichnisse und Dateien angegeben werden, wird das initramfs-Abbild die Summe aller
dieser Verzeichnisse und Dateien sein.\\
Siehe $<$file:Documentation/driver-api/early-userspace/early\_userspace\_support.rst$>$
für weitere Details.\\
Wenn Sie sich nicht sicher sind, lassen Sie das Feld leer.\\
Symbol: INITRAMFS\_SOURCE [=]\\
Type : string (Zeichenkette)
%1.37.2 Support initial ramdisk/ramfs compressed using gzip
\subsubsection{Support initial ramdisk/ramfs compressed using gzip}
CONFIG\_RD\_GZIP \colorbox{yellow!80}{[=y] \textbf{[N]}}\\
Unterstützung des Ladens eines gzip-kodierten Anfangs-Ramdisk-
oder Cpio-Puffers.\\
Wenn Sie unsicher sind, sagen Sie Y.
\\\begin{scriptsize}
Seit dem Kernel 5.9 wird standardmäßig mit ZSTD komprimiert.
\end{scriptsize}
\subsubsection{Support initial ramdisk/ramfs compressed using bzip2}
CONFIG\_RD\_BZIP2 \colorbox{yellow!80}{[=y] \textbf{[N]}}\\
Unterstützung des Ladens eines bzip2-kodierten Anfangs-Ramdisk-
oder Cpio-Puffers.\\
Wenn Sie unsicher sind, sagen Sie Y.
\\\begin{scriptsize}
Seit dem Kernel 5.9 wird standardmäßig mit ZSTD komprimiert.
\end{scriptsize}
\subsubsection{Support initial ramdisk/ramfs compressed using LZMA}
CONFIG\_RD\_LZMA \colorbox{yellow!80}{[=y] \textbf{[N]}}\\
Unterstützung des Ladens eines LZMA-kodierten Anfangs-Ramdisk-
oder Cpio-Puffers.\\
Wenn Sie unsicher sind, sagen Sie Y.
\\\begin{scriptsize}
Seit dem Kernel 5.9 wird standardmäßig mit ZSTD komprimiert.
\end{scriptsize}
\subsubsection{Support initial ramdisk/ramfs compressed using XZ}
CONFIG\_RD\_XZ \colorbox{yellow!80}{[=y] \textbf{[N]}}\\
Unterstützung des Ladens eines XZ-kodierten Anfangs-Ramdisk-
oder Cpio-Puffers.\\
Wenn Sie unsicher sind, sagen Sie Y.
\\\begin{scriptsize}
Seit dem Kernel 5.9 wird standardmäßig mit ZSTD komprimiert.
\end{scriptsize}
\subsubsection{Support initial ramdisk/ramfs compressed using LZO}
CONFIG\_RD\_LZO \colorbox{yellow!80}{[=y] \textbf{[N]}}\\
Unterstützung des Ladens eines LZO-kodierten Anfangs-Ramdisk-
oder Cpio-Puffers.\\
Wenn Sie unsicher sind, sagen Sie Y.
\\\begin{scriptsize}
Seit dem Kernel 5.9 wird standardmäßig mit ZSTD komprimiert.
\end{scriptsize}
\subsubsection{Support initial ramdisk/ramfs compressed using LZ4}
CONFIG\_RD\_LZ4 \colorbox{yellow!80}{[=y] \textbf{[N]}}\\
Unterstützung des Ladens eines LZ4-kodierten Anfangs-Ramdisk-
oder Cpio-Puffers.\\
Wenn Sie unsicher sind, sagen Sie Y.
\\\begin{scriptsize}
Seit dem Kernel 5.9 wird standardmäßig mit ZSTD komprimiert.
\end{scriptsize}
%1.37.8 Support initial ramdisk/ramfs compressed using ZSTD
\subsubsection{Support initial ramdisk/ramfs compressed using ZSTD}
CONFIG\_RD\_ZSTD [=y] \textbf{[Y]}\\
Unterstützung des Ladens eines ZSTD-kodierten Anfangs-Ramdisk-
oder Cpio-Puffers.\\
Wenn Sie unsicher sind, sagen Sie Y.
%1.38 Boot config support
\subsection{Boot config support}
CONFIG\_BOOT\_CONFIG [=y] \textbf{[Y]}\\
Extra boot config ermöglicht es dem Systemadministrator, eine Konfigurationsdatei
als zusätzliche Erweiterung der Kernel-Cmdline beim Booten zu übergeben.
Die Bootkonfigurationsdatei muss am Ende von \mbox{initramfs} mit Prüfsumme, Größe und
magischem Wort angehängt werden.\\
Siehe $<$file:Documentation/admin-guide/bootconfig.rst$>$ für Details.\\
Wenn Sie unsicher sind, sagen Sie Y.
\subsubsection{Force unconditional bootconfig processing}
CONFIG\_BOOT\_CONFIG\_FORCE [=n] \textbf{[N]}\\
Wenn diese Kconfig-Option gesetzt ist, wird die BOOT\_CONFIG-Verarbeitung auch dann
durchgeführt, wenn der Kernel-Boot-Parameter \texttt{bootconfig} weggelassen wird.
Tatsächlich gibt es mit dieser Kconfig-Option keine Möglichkeit, den Kernel dazu
zu bringen, die von BOOT\_CONFIG gelieferten Kernel-Boot-Parameter zu ignorieren.\\
Wenn Sie unsicher sind, sagen Sie N.
\subsubsection{Embed bootconfig file in the kernel}
CONFIG\_BOOT\_CONFIG\_EMBED [=n] \textbf{[N]}\\
Eine mit BOOT\_CONFIG\_EMBED\_FILE angegebene bootconfig-Datei in den Kernel einbetten.
Normalerweise wird die bootconfig-Datei mit dem initrd-Image geladen. Wenn das System
jedoch initrd nicht unterstützt, hilft Ihnen diese Option, indem sie eine bootconfig-Datei
beim Erstellen des Kernels einbettet.\\
Wenn Sie unsicher sind, sagen Sie N.
%1.39 Preserve cpio archive mtimes in initramfs
\subsection{Preserve cpio archive mtimes in initramfs}
CONFIG\_INITRAMFS\_PRESERVE\_MTIME [=y] \textbf{[Y]}\\
Jeder Eintrag in einem initramfs cpio-Archiv enthält einen mtime-Wert.
Wenn diese Option aktiviert ist, übernehmen die extrahierten cpio-Einträge diese mtime,
wobei die mtime-Einstellung des Verzeichnisses aufgeschoben wird, bis nach der
Erstellung aller untergeordneten Einträge.\\
Wenn Sie unsicher sind, sagen Sie Y.
%1.40 Compiler optimization level
\subsection{Compiler optimization level \texorpdfstring{$\rightarrow$}{->}}
Optimierungsgrad des Compilers, Auswahl aus den folgenden zwei Punkten:
\subsubsection{Optimize for performance (-O2)}
CONFIG\_CC\_OPTIMIZE\_FOR\_PERFORMANCE [=y] \textbf{[Y]}\\
Dies ist die Standardoptimierungsstufe für den Kernel, die mit dem Compiler-Flag \texttt{-O2}
erstellt wird, um die beste Leistung und die hilfreichsten Warnungen bei der
Kompilierung zu erhalten.
\subsubsection{Optimize for size (-Os)}
CONFIG\_CC\_OPTIMIZE\_FOR\_SIZE [=n] \textbf{[N]}\\
Wenn Sie diese Option wählen, wird \texttt{-Os} an Ihren Compiler übergeben,
was zu einem kleineren Kernel führt.
%1.41 Configure standard kernel features (expert users)
\subsection{Configure standard kernel features (expert users)}
CONFIG\_EXPERT [=n] \textbf{[~]}\\
Mit dieser Option können bestimmte Basis-Kerneloptionen und -einstellungen
deaktiviert oder optimiert werden. Dies ist für spezielle Umgebungen gedacht,
die einen \glqq Nicht-Standard\grqq{}-Kernel tolerieren können.\\
Verwenden Sie diese Option nur, wenn Sie wirklich wissen, was Sie tun.
%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%
\subsubsection{Load all symbols for debugging/ksymoops}
CONFIG\_KALLSYMS [=y] \textbf{[Y]}\\
(sichtbar wenn EXPERT [=n])\\
Geben Sie hier Y ein, damit der Kernel symbolische Absturzinformationen und
symbolische Stack-Backtraces ausgibt. Dies erhöht die Größe des Kernels etwas,
da alle Symbole in das Kernel-Image geladen werden müssen.
\paragraph{Test the basic functions and performance of kallsyms}$~$\\
CONFIG\_KALLSYMS\_SELFTEST [=n] \textbf{[N]}\\
Testen Sie die Grundfunktionen und die Leistung einiger Schnittstellen, wie z.\,B.
\texttt{kallsyms\_lookup\_name}. Außerdem wird die Kompressionsrate des
kallsyms-Kompressionsalgorithmus für den aktuellen Symbolsatz berechnet.
Starten Sie den Selbsttest automatisch nach dem Systemstart.\\
Es wird empfohlen, \texttt{dmesg | grep kallsyms\_selftest} auszuführen,
um die Testergebnisse zu sammeln.
In der letzten Zeile wird \texttt{finish} angezeigt, was bedeutet,
dass der Test abgeschlossen ist.
\paragraph{Include all symbols in kallsyms}$~$\\
CONFIG\_KALLSYMS\_ALL [=y] \textbf{[Y]}\\
Normalerweise enthält kallsyms nur die Symbole von Funktionen für schönere
OOPS-Meldungen und Backtraces (d.\,h. Symbole aus den Abschnitten text und
inittext). Dies ist für die meisten Fälle ausreichend. Nur wenn Sie Kernel-Live-Patching
oder andere weniger häufige Anwendungsfälle (z.\,B. wenn ein Debugger verwendet
wird) aktivieren wollen, sind alle Symbole erforderlich (d.\,h. die Namen von Variablen
aus den Data-Abschnitten usw.).\\
Diese Option stellt sicher, dass alle Symbole in das Kernel-Image geladen werden
(d.\,h. Symbole aus allen Sektionen), was die Kernelgröße erhöht (je nach Kernelkonfiguration
kann sie \qty{300}{\kibi\byte} oder etwas Ähnliches betragen).\\
Sagen Sie N, es sei denn, Sie brauchen wirklich alle Symbole,
oder Kernel-Live-Patching.
\subsection{Kernel Performance Events And Counters \texorpdfstring{$\rightarrow$}{->}}
Kernel"=Leistungsereignisse und -Zähler
\subsubsection{Kernel performance events and counters}
CONFIG\_PERF\_EVENTS [=y] \textbf{[Y]}\\
Aktivieren Sie die Kernel"=Unterstützung für verschiedene von Software und Hardware
bereitgestellte Leistungsereignisse.
Software-Ereignisse werden entweder integriert oder über die Verwendung von generischen
Tracepoints unterstützt.
Die meisten modernen CPUs unterstützen Leistungsereignisse über Leistungszählerregister.
Diese Register zählen die Anzahl bestimmter Arten von hw-Ereignissen: z.\,B. ausgeführte
Anweisungen, erlittene Cachemisses oder falsch vorhergesagte Verzweigungen -- ohne den
Kernel oder Anwendungen zu verlangsamen. Diese Register können auch Unterbrechungen
auslösen, wenn eine bestimmte Anzahl von Ereignissen überschritten wird -- und können so
dazu verwendet werden, ein Profil des Codes zu erstellen, der auf dieser CPU läuft.
Das Linux"=Performance"=Event"=Subsystem bietet eine Abstraktion dieser Software- und
Hardware"=Event"=Fähigkeiten, die über einen Systemaufruf zugänglich sind und von dem
Dienstprogramm \texttt{perf} in \texttt{tools/perf/} verwendet werden.
Es stellt Zähler pro Task
und pro CPU zur Verfügung und bietet darüber hinaus Ereignisfunktionen.\\
Sagen Sie Y, wenn Sie unsicher sind.
\paragraph{Debug: use vmalloc to back perf mmap() buffers}$~$\\
CONFIG\_DEBUG\_PERF\_USE\_VMALLOC [=n] \textbf{[N]}\\
Verwendung von vmalloc-Speicher zur Sicherung von mmap()-Puffern.
Hauptsächlich nützlich zum Debuggen des vmalloc"=Codes auf Plattformen, die dies nicht erfordern.
Sagen Sie N, wenn Sie unsicher sind.
\subsection{Profiling support}
CONFIG\_PROFILING [=y] \textbf{[Y]}\\
Sagen Sie hier Y, um die erweiterten Unterstützungsmechanismen für das Profiling zu
aktivieren, die von Profilern verwendet werden.
\subsection{Kexec and crash features \texorpdfstring{$\rightarrow$}{->}}
Kexec und Absturzmerkmale
\subsubsection{Enable kexec system call}
CONFIG\_KEXEC [=y] \textbf{[Y]}\\
\texttt{kexec} ist ein Systemaufruf, der die Fähigkeit implementiert, den aktuellen Kernel
herunterzufahren und einen anderen Kernel zu starten. Es ist wie ein Neustart, aber er ist
unabhängig von der System-Firmware. Und wie ein Neustart können Sie damit jeden Kernel
starten, nicht nur Linux.
Der Name kommt von der Anlehnung mit dem Systemaufruf \texttt{exec}.
Es ist ein fortlaufender Prozess, um sicher zu sein, dass die Hardware eines Rechners
ordnungsgemäß heruntergefahren wird, seien Sie also nicht überrascht, wenn dieser Code bei
Ihnen zunächst nicht funktioniert. Zum Zeitpunkt des Verfassens dieses Artikels ist die
genaue Hardwareschnittstelle noch stark im Wandel, so dass keine gute Empfehlung
ausgesprochen werden kann.
\subsubsection{Enable kexec file based system call}
CONFIG\_KEXEC\_FILE [=y] \textbf{[Y]}\\
(Aktivieren des dateibasierten Systemaufrufs kexec)\\
Dies ist eine neue Version des Systemaufrufs \texttt{kexec}. Dieser Systemaufruf ist dateibasiert und
nimmt Dateideskriptoren als Systemaufrufsargument für Kernel und initramfs anstelle einer Liste
von Segmenten, wie sie vom kexec-Systemaufruf akzeptiert wird.
\paragraph{Verify kernel signature during kexec\_file\_load() syscall}$~$\\
CONFIG\_KEXEC\_SIG [=y] \textbf{[Y]}\\
Mit dieser Option wird der Syscall \texttt{kexec\_file\_load()} auf eine gültige Signatur des
Kernel-Images geprüft. Das Image kann immer noch ohne gültige Signatur geladen werden, es sei denn,
Sie aktivieren auch KEXEC\_SIG\_FORCE, aber wenn es eine Signatur gibt, die überprüft werden kann,
dann muss sie auch gültig sein.
Zusätzlich zu dieser Option müssen Sie die Signaturprüfung für den entsprechenden Kernel"=Image"=Typ,
der geladen wird, aktivieren, damit dies funktioniert.
\subparagraph{Require a valid signature in kexec\_file\_load() syscall}$~$\\
CONFIG\_KEXEC\_SIG\_FORCE [=n] \textbf{[N]}\\
Diese Option macht die Überprüfung der Kernelsignatur für den Syscall
\texttt{kexec\_file\_load()} zwingend erforderlich.
\subparagraph{Enable bzImage signature verification support}$~$\\
CONFIG\_KEXEC\_BZIMAGE\_VERIFY\_SIG [=n] \textbf{[N]}\\
Aktivierung der Unterstützung von bzImage für die Signaturprüfung.
\subsubsection{kexec jump}
CONFIG\_KEXEC\_JUMP [=y] \textbf{[Y]}\\
Sprung zwischen Original-Kernel und kexeced-Kernel und Aufruf von Code im physikalischen
Adressmodus über KEXEC
\subsubsection{kexec crash dumps}
CONFIG\_KEXEC\_DUMP [=y] \textbf{[Y]}\\
Absturzdump (Speicherauszug) erzeugen, nachdem er von kexec gestartet wurde.
Dies sollte normalerweise nur in speziellen Crash-Dump-Kerneln gesetzt werden, die im Hauptkernel
mit kexec-tools in einen speziell reservierten Bereich geladen werden und dann später nach einem
Absturz von kdump/kexec ausgeführt werden. Der Crash-Dump-Kernel muss mit PHYSICAL\_START auf eine
Speicheradresse kompiliert werden, die nicht vom Hauptkernel oder BIOS verwendet wird, oder er muss
als relocatable image (CONFIG\_RELOCATABLE=y) erstellt werden.\\
Für weitere Details siehe Documentation/admin-guide/kdump/kdump.rst
Für s390 aktiviert diese Option auch zfcpdump.\\
Siehe auch $<$file:Documentation/s390/zfcpdump.rst$>$
\paragraph{Update the crash elfcorehdr on system configuration changes}$~$\\
CONFIG\_CRASH\_HOTPLUG [=y] \textbf{[Y]}\\
Aktivierung der direkten Aktualisierung der Crash-Elfcorehdr (die die Liste der CPUs und
Speicherbereiche enthält, die bei einem Absturz gelöscht werden sollen) als Reaktion auf
Hot-Plug/Unplug oder Online/Offline von CPUs oder Speicher. Dies ist ein sehr viel
fortschrittlicherer Ansatz als der Versuch dies im Userspace zu tun.\\
Wenn Sie unsicher sind, sagen Sie Y.
\subparagraph{Specify the maximum number of memory regions for the elfcorehdr}$~$\\
CONFIG\_CRASH\_MAX\_MEMORY\_RANGES [=8192] \textbf{[8192]}\\
Für den Pfad des Systemaufrufs \texttt{kexec\_file\_load()} ist die maximale Anzahl
der Speicherbereiche anzugeben, die der elfcorehdr-Puffer/das elfcorehdr-Segment aufnehmen kann.
Diese Regionen werden über \texttt{walk\_system\_ram\_res()} ermittelt, z.\,B. die
'System RAM'-Einträge in /proc/iomem. Dieser Wert wird mit NR\_CPUS\_DEFAULT kombiniert und mit
\texttt{sizeof(Elf64\_Phdr)} multipliziert, um die endgültige elfcorehdr-Speicherpuffer-/Segmentgröße
zu bestimmen. Der Wert 8192 beispielsweise deckt ein (dünn besiedeltes) 1TiB-System ab,
das aus 128MiB-Memblöcken besteht, und führt zu einer elfcorehdr-Speicher\-puffer-/Segmentgröße
von unter 1MiB. Dies ist eine vernünftige Wahl, um sowohl Baremetal- als auch virtuelle
Maschinenkonfigurationen zu unterstützen.\\
Für den Syscall-Pfad \texttt{kexec\_load()}
ist CRASH\_MAX\_MEMORY\_RANGES Teil der Berechnung hinter dem Wert,
der über das Attribut /sys/kernel/crash\_elfcorehdr\_size bereitgestellt wird.